Die kasachische Hauptstadt Nur-Sultan, die bis vor kurzem noch Astana hieß, will sich mehr und besser in Szene setzen.

Unterwegs in Kasachstan: Auf den Spuren von Marco Polo

Die zentralasiatische Republik Kasachstan setzt auf mehr Kulturaustausch mit dem Westen und will die Touristenzahlen vervielfachen – nicht zuletzt mit dem Mythos Seidenstraße.

Das moderne Opernhaus ist voll an diesem Abend. Als das Musical zu Ende ist und der große rote Vorhang fällt, bekommen die Schauspieler stehende Ovationen und Blumen. Das 2012 gebaute neue Theater in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan, vormals Astana, ist der Stolz vieler kulturinteressierter Kasachen und wird gern besucht. Auch Kulturministerin Aktoty Raimkulova ist stolz auf dieses Theater. „Es ist das größte in Zentralasien und eines der besten in der Welt. Große internationale Künstler sind hier schon aufgetreten.“

Die Ministerin hat sich Zeit genommen, um einer Gruppe internationaler Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Denn einer der Schwerpunkte der aktuellen Regierungspolitik ist die Förderung von Kultur. „Es ist uns wichtig, moderne kasachische Kultur im Westen zu promoten. Umgekehrt wollen wir auch verstärkt internationale Stars einladen,“ sagt die Ministerin.

Zu Raimkulovas Aufgabenbereich gehört aber nicht nur die Kultur, sondern auch der Tourismus. 8,9 Millionen Menschen haben 2018 Kasachstan besucht, und diese Zahl soll laut Regierungsplänen deutlich erhöht werden. Tourismus soll eine wichtige Einnahmequelle werden. Derzeit macht der Fremdenverkehr nur 1,5 Prozent des BIP aus, bis 2025 sollen es acht Prozent sein, so das ehrgeizige Ziel.

Einige konkrete Schritte sind bereits gesetzt worden: Die Visapolitik wurde liberalisiert, besonders wichtige touristische Ziele hat man definiert. Das ist neben der modernen, aber noch etwas gesichtslosen Hauptstadt vor allem die tausend Kilometer weiter südlich liegende Region entlang der historischen Seidenstraße. Ein klingender Name, mit dem sich gut Werbung machen lässt.

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