In Unterwäsche im Schweinestall: ÖVP-nahe Studienvertreter in Sexismus-Kritik

Screenshot Facebook
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Die ÖVP-nahe Studierenden-Organisation auf der Veterinärmedizinische Universität Wien hat einen Kalender veröffentlicht - mit halbnackten Frauen auf dem Cover. Sexistisch sei das nicht, meint die Aktionsgemeinschaft: Es würden auch Männer abgebildet.

"Fantastisch" würde man sich fühlen, dass der neue Kalender druckfrisch eingetroffen sei. Das verkündet die ÖVP-nahe Studierendenorganisation "AVE AktionsGemeinschaft Vet. Med." am Montag auf Facebook - und erntet damit prompt eine Welle der Kritik. Denn auf dem Kalender zu sehen sind zwei junge Frauen in Unterwäsche, die mit mehreren Schweinen im Stall das Titelbild des Kalenders zieren. 

"Als ich bin am Land aufgewachsen - habe es nicht in Erinnerung dass man dort in Unterwäsche arbeitet" kommentiert eine Facebook-Userin. Es ist einer der zurückhaltenden Kommentare. Andere bezeichnen den Kalender als "geschmacklos", "sexistisch" und "frauenverachtend". Auch die Konkurrenz in der Studentenpolitik meldete sich bereits zu dem Fall: "Die 60er haben angerufen. Sie wollen ihr Frauenbild zurück", postete auch die VSSTÖ, der Studierendenorganisation der SPÖ.

Auch Männer im Kalender

In einer Stellungnahme hat sich die stellvertretende Obfrau Caroline Pannrucker zu den Sexismus-Vorwürfen gemeldet. Darin schreibt sie, dass der Kalender "dem guten Zweck" diene. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Kalender, der ab Dienstagmittag startet, gehe an den privaten Verein "SOS-Katze", der laut seiner Homepage "Hilfe für in Not geratene Katzen" anbietet. Dieser habe sich bereits positiv zur Aktion geäußert. Auch andere Tierschutzverein würden mit ähnlicher Bilderwahl arbeiten, erklärt Pannrucker. Mit Erfolg, meint die Obfrau: "Die Nachfrage ist mittlerweile so groß, dass eine Nachbestellung in jedem Fall stattfinden wird".

"Im Kalender sind sowohl Frauen, als auch Männer abgebildet, die sich freiwillig und aus freien Stücken gemeldet haben, weil sie die wohltätige Aktion unterstützen wollen", heißt es in der Stellungnahme weiter. Dies würde den Vorwurf des "Sexismus" entkräften, meint auch Aktiongsgemeinschaft-Pressesprecher Viktor Niedermayr zur "Presse". So befänden sich im Kalender 17 Frauen und zehn Männer, viele davon würden selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb kommen, meint Pannrucker. "Außerdem ist die Arbeit im Stall ein wichtiger Bestandteil des Studiums an der VetMed."

(twi)

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