Die Akte Eurofighter

Kampfjets, die kaum noch einsatzfähig sind, der Verdacht auf Schmiergeld und ein juristisches Match, das seinesgleichen sucht: Die Causa Eurofighter - umfassend erklärt. Von Martin Fritzl, Wolfgang Greber, Hellin Sapinski, Hedi Schneid und Georg Mader*

Seit Jahren hält er die Republik in Atem. So manche Bruchlandung hat er zu verantworten - in erster Linie politisch, in zweiter finanziell. Nun gibt es zum zweiten Mal einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der sich mit dem mit Abstand teuersten Beschaffungsvorgang in der Geschichte der Republik Österreich auseinandersetzt. Und auch mit dem mit Abstand Umstrittensten: mit dem Eurofighter. Die Republik will 1,1 Milliarden Euro von Airbus, dem Hersteller der Kampfjets, zurück haben. Mit seiner Strafanzeige gegen den Produzenten hat Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) ein juristisches Match und einen Verhandlungspoker eröffnet.

Neben der Justiz ist auch das Parlament involviert: Ein U-Ausschuss hat sich zum Ziel gesetzt, zu prüfen, ob das Ministerium von Eurofighter wissentlich getäuscht wurde, ob Schmiergeld von bis zu 183 Millionen Euro geflossen ist und warum der frühere Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) im Jahr 2007 einen für die Republik ungünstigen Vergleich mit dem Hersteller abgeschlossen hat.

Unterdessen wird außerdem klar: Die Luftraumüberwachungsflugzeuge sind auch militärisch kaum noch einsetzbar, weil die Betriebskosten viel zu hoch und Ersatzteile schwer zu beschaffen sind. Dieses Dossier beleuchtet die Geschichte der Eurofighter-Beschaffung in Österreich. Und warum das Projekt zu einem Flop wurde. Ebenfalls thematisiert werden der Airbus-Konzern, die technischen Finessen der Kampfjets sowie die Frage nach der künftigen Luftraumüberwachung in Österreich - um mit der billigsten Variante, einer Bastelanleitung für einen papierenen Eurofighter Typhoon, abzuschließen.

* Georg Mader ist renommierter Luftfahrtexperte und Österreich-Korrespondent des internationalen Militärfachmagzins "Jane's Defence".


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