Nach der Niederlage in der Steiermark mehren sich die Stimmen in der SPÖ, die für eine völlige Neuausrichtung der Partei plädieren. Unklar ist nur: In welche Richtung soll es gehen?
Wien. Das ging schnell. Sonntagabend noch hatte Michael Schickhofer als steirischer SPÖ-Chef weitermachen wollen, Montagvormittag trat er zurück. Die Genossen hatten Konsequenzen nach der Wahlniederlage eingefordert. Und im Bund? Da ist Pamela Rendi-Wagner zwei Monate nach einer ähnlich schweren Wahlniederlage immer noch im Amt. Die erste Frau an der Spitze der SPÖ soll die Partei neu ausrichten und sanieren.
Am Dienstag steht da eine nicht ganz einfache Aufgabe an: Ab neun Uhr wird Rendi-Wagner der Belegschaft in der Parteizentrale in der Löwelstraße den Sanierungskurs erklären. Ein teurer Wahlkampf und gesunkene Einnahmen aus der Parteienförderung machen einen strikten Sparkurs notwendig. Die Aufkündigung von zwei Beraterverträgen – der frühere Kanzlersprecher Nedeljko Bilalic und die steirische Leykam, geleitet vom Abgeordneten Max Lercher, erhalten je 20.000 Euro im Monat – wird da nicht reichen. Gerüchteweise ist von bis zu 20 Kündigungen die Rede. Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch hat vorab schon seinen Anteil an der Sanierung bekannt gegeben: Er wird künftig auf einen Fahrer verzichten.