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Bischöfe mahnen Hofer ab: Entgleisung, nicht akzeptabel

Franz Lackner, Bischofskonferenzchef.
Franz Lackner, Bischofskonferenzchef.APA/ROLAND SCHLAGER
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Der FPÖ-Chef hat zuletzt bei einer Kundgebung gemeint, der Koran sei gefährlicher als Corona.

Wien. „Entgleisung“, „nicht akzeptable Ausrutscher“: Kardinal Christoph Schönborn wird am Ende seiner Amtszeit dann (politisch) doch recht deutlich. Ohne FPÖ-Chef Norbert Hofer beim Namen nennen zu müssen, verurteilte der soeben als Vorsitzender der Bischofskonferenz zurückgetretene Wiener Erzbischof Hofers jüngste Aussage.

Der hatte bei einer FPÖ-Veranstaltung gemeint, der Koran sei gefährlicher als Corona. Gegen jede Form der „Instrumentalisierung von Religion“ sprach sich auch die neue Nummer eins der Bischofskonferenz aus, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, bei der Pressekonferenz mit Schönborn aus.

Der 64-jährige Franziskaner wurde bei der soeben zu Ende gegangenen Sommervollversammlung des Episkopats in Mariazell, wie berichtet, für eine sechsjährige Amtszeit gewählt. Er ruft mit seinen Bischofskollegen zum Respekt im Umgang mit Religionen und zur Erhaltung des religiösen Friedens in Österreich auf. Auch in der politischen Auseinandersetzung sei ein Mindestmaß an Respekt und Wertschätzung gegenüber Religionen und gläubigen Menschen immer einzuhalten.

„Rapport“ in Rom

Wie Lackner en passant bekannt gab, sind die Bischöfe nächstes Jahr zu ihrem im Fünfjahresrhythmus vorgesehenen Ad-limina-Besuch im Vatikan einbestellt. Er wird, wie die „Presse“ erfährt, im Februar stattfinden, genauer Termin steht noch nicht fest. Dabei werden die Bischöfe über die Lage in Österreich berichten, wichtige Dikasterien (Ministerien) besuchen, von Papst Franziskus empfangen – und Vorgaben erhalten. (d. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2020)

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