Porträt

Der Selfie-König aus Wien-Meidling

Publikumsliebling Sebastian Kurz: Da ist er dann weniger Politiker als vielmehr Promi oder Popstar.
Publikumsliebling Sebastian Kurz: Da ist er dann weniger Politiker als vielmehr Promi oder Popstar.(c) APA/AFP/JOE KLAMAR (JOE KLAMAR)
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2017 lief fast alles wie am Schnürchen, nun mühten sich Sebastian Kurz und seine ÖVP durch einen Wahlkampf, den sie selbst losgetreten hatten. Sie spürten Gegenwind, drohten mitunter zu stolpern – und spielten Stadt, Land. . .

Am Ende verschlägt es ihn dann doch noch nach Wien. Den Großteil des Wahlkampfs hat er in den Bundesländern, draußen bei den Menschen, wie es so schön heißt, verbracht. In Kontakt mit diesen kommt er an diesem Mittwoch auf dem Kagraner Platz in der Donaustadt vorerst nicht. Denn Sebastian Kurz ist umringt von Fernsehreportern. Was er zu Strache, den Spesen und der FPÖ sage, wollen sie wissen. Der Korrespondent von „Le Figaro“ fragt, was die Regierung Kurz II denn von der Regierung Kurz I unterscheiden werde. Er werde seinen Weg weitergehen, sagt Kurz, jenen der Steuerentlastung und der konsequenten Migrationspolitik. Und Emmanuel Macron sei ein guter und verlässlicher Partner in Europa.

Später, in der U-Bahn-Station und vor dem Donauzentrum, kommt Kurz dann doch dem Wähler nahe. Besser gesagt: Dieser kommt ihm nahe. Die meisten wollen ein Selfie. Es sind sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund, die sich um ihn drängen. Auch der Zeitungsverkäufer in der Station Kagran, ein gebürtiger Ägypter, gibt sich als Fan von „Doktor Kurz“ zu erkennen.

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