Neos

Die pinke Hoffnung stirbt zuletzt

Beate Meinl-Reisinger auf der pinken Wahlparty
Beate Meinl-Reisinger auf der pinken WahlpartyAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Partei feiert ihren Achtungserfolg – und wartet ab, was Wahlkarten und Koalitionsgespräche bringen.

Wien. Wo die Wiener nachts tanzen, steht am Sonntagnachmittag eine gut gelaunte Schar Neos-Anhänger mit hippen Limonaden und Spritzern auf der Tanzfläche des Nachtclubs Säulenhalle und ruft im Chor: 4, 3, 2, 1. Doch die Hochrechnung lässt auf sich warten. Dafür blendet der ORF eine Landkarte mit Daten ein: Die FPÖ stürzt in ganz Österreich ab. Stürmischer Jubel bei den Neos. Als wenig später das eigene Ergebnis kommt – 7,8 Prozent, plus 2,5 Prozentpunkte – wird auch geklatscht und gejubelt. Aber die Freude über den FPÖ-Verlust klang frenetischer.
„Die Wahlkarten kommen noch“, sagen zwei junge Neos-Anhänger, die als Clubgäste durchgingen. Ein Mann neben ihnen meint, er habe sich „ganz naiv“ zehn Prozent gewünscht. Aber das Ergebnis sei nach 5,3 Prozent 2017 doch gut. Und es kämen ja noch die Wahlkarten. Als Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger später erscheint, ist das auch ihre Botschaft an die jubelnde Menge: „Schauen wir mal, wie's ausgehen wird.“

Die Erzählung der Neos war in diesem Wahlkampf klar: Sie sind die „anständige Alternative“ zur türkis-blauen Ibiza-Koalition. Meinl-Reisinger wählte einen Mittelweg zwischen scharfer Kritik am Ex-Arbeitgeber ÖVP und dem deutlichen Signal, mit eben der Partei koalieren zu wollen. Das sei keine Anbiederung, wer Türkis-Blau II verhindern wolle, müsse als Alternative parat stehen.

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