Christian Thielemann: „Spielen wir's doch, wie es in den Noten steht“

APA/HANS PUNZ
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Christian Thielemann dirigiert als „Berliner in Wien“ zum ersten Mal das Neujahrskonzert der Philharmoniker und hinterfragt mit den Musikern gemeinsam die Aufführungspraxis. Dabei haben sie allerlei Entdeckungen gemacht.

„Man freut sich auf jede Probe mit der Band“, sagt Christian Thielemann, und niemand würde ihm böse sein, dass er unsere Philharmoniker als „Band“ bezeichnet. Man weiß, wie er's meint. Berliner Schnauze in Wien? Dass das nicht funktionieren könnte, ist ja ein böswilliges Gerücht. Nicht erst seit der Landnahme des 59-jährigen Dirigenten. Thielemann hat das Wiener Orchester im Sturm genommen, und das Publikum dazu.

Fast 20 Jahre ist das her; seitdem ist er für einen beträchtlichen Teil der Wiener Musikfreunde, die philharmonischen Musiker eingeschlossen, die unangefochtene Nummer eins auf der Dirigentenrangliste. Nun dirigiert der Favorit von Publikum und Orchester erstmals das Neujahrskonzert, ein Ereignis, das seit Langem nicht mehr in Wiener Hand ist, zumindest nicht, was den Mann am Pult angeht.

Philharmonische Länderkunde

Auf Clemens Krauss und Josef Krips war Mitte der 1950er-Jahre der philharmonische Konzertmeister Willi Boskovsky gefolgt, der bis 1979 en suite dirigiert und das Neujahrskonzert ins Medienzeitalter hereingeführt hat. Er wurde international als eine Art Reinkarnation des „Strauß Schani“ gefeiert, der als Stehgeiger zum neujahrsmorgendlichen Dreivierteltaktvergnügen bat.

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