Wie Carl Maria von Weber die Wiener Walzerkultur befeuert hat

Nachtrag zum Neujahrskonzert. Der „Eva-Walzer“ hätte nicht sein müssen. Statt seiner hätte sich Webers „Aufforderung zum Tanz“ empfohlen.

Über die Programmfolge unseres philharmonischen Neujahrskonzertes wird unter Musikfreunden stets gestritten. Viele mögen die Konfrontation mit Raritäten, manchen gehen die Dauerbrenner ab; und die meisten sind sich einig, dass hie und da ein wenig Qualitätskontrolle hilfreich wäre. Zum Beispiel hätte man heuer das jämmerliche Arrangement von Melodien aus Johann Strauß' einzigem Opernversuch, „Ritter Pásmán“, den sogenannten „Eva-Walzer“ einfach nicht durchgehen lassen dürfen.

Stattdessen hätte es übrigens ein Stück aus dem engsten Repertoirezirkel von Kapellmeister Christian Thielemann gegeben, das 2019 genau 200 Jahre alt wird. Ein Stück, das überdies von einiger Bedeutung für die Entwicklung der wienerischen Tanzkultur ist: Carl Maria von Webers „Aufforderung zum Tanz“. Das ist ein Konzertwalzer, ursprünglich – eben 1819 – für Klavier gesetzt, eine brillante Kette von fünf Walzern, versehen mit Einleitung und kurzer Coda, wobei diese Rahmenteile eine kleine Geschichte erzählen, eine Art frühe Tondichtung.

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