Weich gespülter Beethoven im Konzerthaus


Die Violonistin Alina Ibragimova scheitert an den frühen Sonaten.

Mit drei Geigerinnen hat das Konzerthaus seinen Zyklus programmiert. Alina Ibragimova, angeblicher Jungstar, ist als Erste an den Start gegangen. Die Herausforderung: Die drei ersten Beethoven-Violinsonaten mit seinem späteren Paradestück, der „Kreutzer-Sonate“, an einem Abend zu kombinieren.

Nun sind die in Opus zwölf vereinten Sonaten – äußerlich konventionelle, dreisätzige Werke – eine wunderbare Sammlung von farblichen Akzenten. Mit der thematischen Arbeit hält sich Beethoven raffiniert im Hintergrund. Geübte Hörer kommen ihr mühelos auf die Spur, doch das muss nicht sein. Die Überzeugungsarbeit sollten ja die Solisten leisten, mit ihrer Fantasie und technischen Brillanz. Davon hat die 33-jährige Russin, die in Moskau und London ausgebildet wurde, nur wenig zu bieten. Hinter vorgetäuschter Virtuosität verbirgt sich eine oft gefährdete Intonation. Bei dem jungen, frechen Beethoven sollte es um einen gleichberechtigten Dialog zwischen Violine und Klavier gehen. Aber auch der französische Pianist Cédric Tiberghien bringt es nur zu mäßiger Tonqualität. Schon wieder einer, der nicht pedalisieren kann. Ein klingendes Piano und ein Legato sind eben nicht durch Malträtieren des rechten Pedals zu erzielen.

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