Theater an der Wien: Eine Viertelstunde lang Märchen

Maria Bengtsson als Rusalka: Eine Samtstimme kämpft gegen Orchesterwogen.
Maria Bengtsson als Rusalka: Eine Samtstimme kämpft gegen Orchesterwogen.(c) Herwig PRAMMER
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Nach Staatsoper, Volksoper und dem Stadttheater Klagenfurt schwimmt Dvořáks Nixe nun wieder in Wien – ganz entzaubert in einem Schwimmbad.

Kurz vor Schluss des Mittelakts beutelt es den Prinzen vor Angst und Kälte. Die Schönheit der Nymphe Rusalka hatte ihn gefesselt bis zur Raserei. Doch das Mensch gewordene Feenwesen, ohne Seele, ohne Sprache, wird rätselhafter mit jedem Augenblick. Angestachelt von der „fremden Fürstin“, einer Menschenfrau aus Fleisch und Blut, verstößt der Prinz seine geheimnisvolle Braut. Hier beginnt, eineinhalb Stunden zu spät, Amélie Niermeyers Inszenierung. Hier und in den ersten Szenen des dritten Aufzugs nimmt sie die Herausforderung von Antonín Dvořáks Oper an, die von der Sehnsucht nach dem Übersinnlichen handelt – und von der Angst vor ihm.

Heger und Küchenjunge (Markus Butter und Juliette Mars) spielen das zu Beginn des dritten Aufzugs noch einmal komödiantisch aus, wenn sie sich vor Spukgestalten zu fürchten beginnen. Was zuvor zu sehen war, leider aber auch die Szene danach, überspielt den Konflikt, um den es geht, mit modischem Regie-Schnickschnack inklusive der notorischen Videoprojektionen.

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