Das Gemüse an die Macht: Sung-Keun Park wird an der Volksoper den Karottenkönig singen.
Volksoper

So siegt Operette über Korruption

Ein Wiederbelebungsversuch an Offenbachs „König Karotte“ bringt Funde aus der Werkstatt des Meisterkomponisten und des „Tosca“-Dichters Victorien Sardou ans Licht.

Wie jede gute kabarettistische Zeitkritik ist auch Jacques Offenbachs ,,König Karotte'' eine vieldeutige Angelegenheit. Eine Zeit lang galt das Stück nach einem Libretto des „Tosca“-Erfinders Victorien Sardou sogar als Vision einer Wiedererrichtung des Zweiten Kaiserreichs. Nichts weniger als das konnten aber die Autoren im Sinn haben! Als sie mit ihrem Stück begannen, saß Napoleon III. noch fest im Sattel. Erst der deutsch-französische Krieg hat ihn dann vom Thron gefegt – und dem neuen Stück Deutungsperspektiven eröffnet.

Zumindest der erste Akt ist unzweifelhaft eine bitter-ironische Parodie auf die Zustände im Paris der Belle Époque. Tatsächlich knüpfen die Autoren des „König Karotte“ an mehrere Traditionsstränge des französischen Musiktheaters an: Da ist die Feen-Oper mit ihrem Märchenpersonal, da standen aber auch Offenbachs eigene, freche Operetten Pate.

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