Heute wäre Leonardo da Vinci ein Hipster

Da Vincis „Ginevra de' Benci“ (1478/80) gilt als erstes „psychologisches“ Bildnis der Kunstgeschichte, sie wendet sich uns zu. Einst war es in Wien (Sammlung Liechtenstein), heute ist es in Washington.
Da Vincis „Ginevra de' Benci“ (1478/80) gilt als erstes „psychologisches“ Bildnis der Kunstgeschichte, sie wendet sich uns zu. Einst war es in Wien (Sammlung Liechtenstein), heute ist es in Washington.(c) Leonardo da Vinci/ National Gallery Washington
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Vor 500 Jahren starb diese Urfigur des Renaissancekünstlers. In Wien war einst sogar ein Hauptwerk von ihm beheimatet: die „Ginevra“, die von der jüngsten Literatur als Beginn seiner Karriere als Frauenversteher gefeiert wird.

Obwohl die Bruegel-Ausstellung am 13. Jänner bereits zu Ende geht, ist es eigentlich dieses neue Jahr 2019, in dem des Todes des niederländischen Malers zum 450. Mal gedacht werden sollte. Doch ein etwas berühmterer Kollege wird ihm da dazwischenkommen: Der 500. Todestag von Leonardo da Vinci, dessen Werk Bruegel auf seiner Italien-Reise sicher rezipiert hat und dessen dunstige Landschaften ihn sichtlich inspiriert haben, wird das heurige Jahr in der alten Kunst dominieren. Am 2. Mai 1519 verstarb dieser schon zu Lebzeiten als Universalgelehrter hochgeschätzte Künstler auf seinem französischen Alterssitz in Amboise.

Anders als Bruegels Todestag wird der von da Vinci an Wien allerdings spurlos vorübergehen, so wie es auch sein Werk getan hat, jedenfalls fast. Die Ausnahmen sind zwei gesicherte Handzeichnungen des Meisters in der Albertina: eine Studie zweier grotesker Köpfe und eine Studie des Apostels Petrus für das berühmte „Abendmahl“, so Albertina-Experte Achim Gnann. „Die Blätter sind ausgefallen und bedeutend, aber eben nur zwei“, sagt er. Zurzeit sind die beiden noch dazu auf Reisen im Teylers Museum in Haarlem und werden somit in diesem Jahr auch nicht mehr zu sehen sein.

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