Von Josef Bauer 2013 übermalte Ausstellungsansicht: im Hintergrund „Demonstrationsobjekte“.
Begegnung

Josef Bauer: Für die Kunst blieb nur die Nacht

Das Belvedere 21 zeigt eine großartige Retrospektive auf einen großartigen Künstler: den in Linz lebenden Josef Bauer, der früh schon Menschen Buchstaben tragen ließ und ihnen Objekte gab, mit denen sie tanzen konnten.

Es gibt wenig sympathischere Künstler. Freundlich, geduldig, bescheiden, sich auf keine kleinliche Konkurrenzdiskussion über Franz West und Erwin Wurm einlassend, obwohl er augenscheinlich mit sehr vielem sehr früh dran war. Das ist Josef Bauer. Was eigentlich schon erklärt, warum dieser Josef Bauer nicht die Weltkarriere gemacht hat, die ihm prophezeit wurde. Sondern warum dieser Josef Bauer auch mit 85 noch immer der Künstler aus Gunskirchen ist, der unbedingt entdeckt werden muss. Immerhin jetzt im Belvedere 21, was gewisse Nachhaltigkeit verspricht.

Wir treffen uns in der von Belvedere-Chefkurator Harald Krejci zusammengestellten Schau im Obergeschoß des Schwanzer-Pavillons. Josef Bauer kam aus Linz angereist, wo er hauptsächlich lebt – in Gunskirchen, was natürlich ungleich abgeschiedener klingt, hat er allerdings noch sein Atelier. Auf dem Bauernhof seiner Familie, seit Jugend an. Eine „Keusche im Obstgarten“, sagt er. „Und wenn mir einmal wirklich fad war, bin ich halt nach Wien gefahren.“ Da muss er selbst ein wenig lächeln über die erahnte Zauberhaftigkeit dieser Geschichte im Ohr jedes urbanen Zuhörers.

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