Kunsthistorisches Museum

"Höhere Mächte" im KHM: Venus tanzt mit Shiva, Papst trifft Schamanin

Die Ausstellung „Höhere Mächte“ ist staunenswert und erstaunlich: Inspiriert von der Pandemiezeit, wurde sie vorzeigedemokratisch aus Weltmuseum, Theatermuseum und Gemäldegalerie zusammengestellt.

Fasziniert haben viele fotografiert, wie die Menschen vor über einem Jahr vor der Pestsäule am Graben Kerzen anzündeten. Ausgerechnet. Eine sonst so säkular wirkende Mehrheitsgesellschaft suchte Hilfe bei scheinbar längst Vergangenem, auch noch ikonografisch Forderndem: bei dieser 1679 von Leopold I. bei seiner Flucht vor der Pest versprochenen Dreifaltigkeitssäule. Vorbeigehende Kunsthistoriker waren gerührt – auch die des KHM. Darauf müsse reagiert werden, war man sich bald einig, die Sammlungen müssten nach Objekten durchforstet werden, die davon erzählten, wie sich Menschen in allen Zeiten und Orten in Krisen an „höhere Mächte“ wandten – so der Titel der Ausstellung, angelehnt an den letzten Text des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer, beginnend mit den Worten „Von guten Mächten treu und still umgeben“.

Die unbeantwortete Frage, welche Mächte „gute“, welche „böse“ seien, erkor man zum Konzept, was in einem Verband wie dem des Kunsthistorischen Museums zwar naheliegt. Trotzdem ist es das erste Mal, dass eine große Sonderausstellung von einem Team aus den verschiedenen Häusern auf Augenhöhe kuratiert wurde – aus Kunsthistorischem Museum, Weltmuseum und Theatermuseum, geleitet von Claudia Augustat, Gerlinde Gruber und Rudi Risatti.

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