Du hast immer noch Pommes!

Die Autorin und Bloggerin Bianca Jankovska erzählt in ihrem „Millennial Manifest“ vom Leben, Lieben und Arbeiten ihrer Generation.

Bianca Jankovska ist Jahrgang 1991, als Tochter einer Slowakin und eines Österreichers in Wien geboren, lebt sie heute in Berlin und hat sich in sozialen Netzwerken einen Namen mit ihrem Blog „Groschenphilosophin“ gemacht. In ihrem ersten Buch „Das Millennial Manifest“ gelingt es ihr, Probleme und Stimmungen ihrer Generation – der zwischen 1982 und 2000 Geborenen – zu thematisieren, ohne peinlich cool oder abgehoben zu werden. Und auch wenn es kein klassischer Roman ist, lesen sich die lose aneinandergereihten Geschichten über den Start ins Erwerbsleben, Dating und die Suche nach einem Platz in der Welt weniger träumerisch und naiv, als das klingen mag.

Am stärksten sind die Passagen über Beziehungen und soziale Netzwerke. Etwa über die Sinnhaftigkeit digitaler Kalendersprüche à la „Fries before Guys“ (Egal, was mit den Männern los ist, du hast immer noch Pommes Frites), die ihr zufolge ohnehin niemand ernst meine. Da fragt die Mittzwanzigerin: „Was passiert nach dem Abspann, wenn die Menschen fertig sind mit Küssen im Sonnenuntergang und davon Fotos posten? Was macht man, sobald man realisiert: Fuck. Ich glaube, das könnte es jetzt gewesen sein. Selbst wenn alles okay ist – soll das jetzt wirklich so weitergehen, die nächsten Jahre, ohne Unterbrechung der zweisamkeitsgetränkten fleischlichen Routine?“ Jankovska stellt noch mehr solcher kluger Fragen, beantwortet manche auf ihre durchwegs harte Weise. Insgesamt ein Buch weniger für Millennials (die wissen ja, wie sie leben), sondern alle anderen.

Bianca Jankovska: „Das Millennial Manifest“, Rororo, 240 S., 10,30 €.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.12.2018)

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