Peter Handke huldigt in seinem Werk der Welt und ihrer Einzigartigkeit. Mit einer Sprache, die es in ihrer Schönheit mit ihr aufzunehmen versucht. Er erhält den Preis für 2019, seine Kollegin Olga Tokarczuk für 2018.
Wer hätte das gedacht. Wer hätte damit gerechnet. Die Feuilletonredaktion der „Presse“ jedenfalls nicht, Österreich hatte ja schon „seinen“ Nobelpreis, das schien schon viel für dieses kleine Land, das sich zwar immer viel zugutegehalten hat auf seine Literatur: Aber gleich zwei Nobelpreise binnen 15 Jahren? Darauf auch nur zu spekulieren wäre vermessen gewesen.
Elfriede Jelinek hat ihn 2004 bekommen. 2019 also Peter Handke. Ein viel größerer Gegensatz lässt sich auf den ersten Blick kaum denken: Hier eine mit der Sprache Fetzenfußball spielende, wütend auf sie eindreschende, atemlose Feministin, großartig und radikal in ihrem Furor. Dort der Feingeist, der ziselierte Sätze niederschreibt, der sich präzise und im Spätwerk nachgerade mit fast Stifter'scher Sanftheit der Wahrheit zu nähern versucht, der sich vor der Einzigartigkeit dieser Welt verneigt.