ORF 1: Neue Wahl-Sendung, ein Vorabend-Quiz und mehr von Peter Klien

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Senderchefin Lisa Totzauer will den Vorabend „sanieren“, den Hauptabend „stabilisieren“ und mehr Eigenproduktionen statt Kaufware in ORF 1.

Am Dienstag präsentierte ORF-1-Chefin Lisa Totzauer ihre Pläne für die kommenden Wochen und Monate - allen voran ein neues Wahlformat, das ab 3. September in vier Folgen on Air gehen wird: „Mein Wahlbarometer“ (immer dienstags um 20.25 Uhr) soll „einordnen, erklären und Hintergründe in einen Kontext stellen“, so Totzauer. Und es soll „klar machen, dass Politik uns alle betrifft“. Vier Themenblöcke werden behandelt: Geld (3.9.), Sicherheit (10.9.), Zusammenleben (17.9.) und Zukunft (24.9.).

Die Tonalität ist auf eine jüngere Zielgruppe abgestimmt - etwa, wenn es in der Rubrik „Per Anhalter durch die Politik“ weit zurück geht in die Vergangenheit politischer Grabenkämpfe oder wenn Bürger auf einer am Boden markierten Skala im wahrsten Sinne des Wortes Standpunkt beziehen (indem sie sich bei einer Frage auf das Nein, das Ja oder in der Mitte platzieren). Lisa Gadenstätter führt durch die Sendung, die in Zusammenarbeit mit Wahlkabine.at entstanden ist und neben Orientierungshilfe für Wähler auch „nützliches Wissen“ à la „Was ist eigentlich ein wilder Abgeordneter?“ vermitteln soll.

Die Juli-Quoten „waren nicht so toll“

Aber auch sonst ist viel zu tun: Totzauer vergleicht die Arbeit zur Erneuerung des Senders mit einem "Puzzle“. Die habe sie als Kind gern gemacht - und immer beim Rand angefangen. Denn wenn der Rahmen steht, dann sei der Rest leichter zu schaffen. Der erste Schritt sei bei ORF 1 bereits getan - die neue Corporate Identity des Senders steht. Jetzt geht es um die weitern Teile. Als besonders kniffliger Puzzlestein erweist sich dabei der Vorabend, dessen Marktanteile schwächeln. "Diese Zeitzone muss saniert werden, keine Diskussion", so. Die Juli-Quoten "waren nicht so toll", gibt sie offen zu - und nennt als Grund dafür US-Serien, die „ihre Lebensdauer ausgereizt“ hätten. Einzig „Big Bang Theory“ oder „Grey's Anatomy“ würden noch halbwegs funktionieren.

Sehr gut fahre man hingegen mit Eigenproduktionen. Das im Frühling lancierten "Magazin 1" etwa liege in der vom Sender angestrebten (weil werberelevanten) Zielgruppe der 12- bis 49jährigen leicht über den davor gespielten "Simpsons“. "Wir sehen, mit Eigenproduktionen kommen wir über die US-Kaufware“, so Totzauer. Eine Konsequenz daraus ist ein geplantes Quizformat, das ab Dezember 2019 im Anschluss an das Magazin gesendet werden soll. Die Idee für das Format stammt von Mischa Zickler - einen Namen dafür gibt es noch nicht.

Peter Klien bekommt eine Spätabend-Sendung

Neben dem Vorabend hat Totzauer auch den Hauptabend im Visier, den sie "stabilisieren und ausbauen“ will. Im ersten Halbjahr betrug der Marktanteil zwischen 20.15 und 22 Uhr 15 Prozent (Zielgruppe 12 bis 49) - im Juli waren es nur 12,7 Prozent, ein „absolutes No-Go“ für Totzauer, die dieses Schwächeln auf einen Mangel an Eigenproduktionen und zu viele Wiederholungen zurückführt. Im September setzt sie daher auf eine „sichere Bank“ und startet die vierte Staffel "Vorstadtweiber“ (ab 16.9.), im Oktober folgt Staffel 8 von "Vier Frauen und ein Todesfall“, dazu gibt es neue "Dok1"-Beiträge und ein Lieblingsprojekt von Totzauer: die Feuerwehr-Show "Feuer und Flamme" mit Andi Knoll. Auch für den Spätabend ist Neues geplant: Peter Klien startet im Herbst mit "Gute Nacht Österreich“. Das Gute an politischer Satire, meint Totzauer: „Ihnen geht der Stoff nicht aus."

(APA)

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