Der ORF zu Gast beim ORF: Das neue Studio 2

Der interimistische Leiter der "ZiB"-Wirtschaftsredaktion, Georg Ransmayr (links), war auch zu Gast.
Der interimistische Leiter der "ZiB"-Wirtschaftsredaktion, Georg Ransmayr (links), war auch zu Gast.(c) Screenshot
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Das neue Format des Nachmittagsfernsehens startete als Wohlfühlprogramm mit Sympathieträgern, etwa Marcus Wadsak als Nichtraucher.

Nun ist Schluss mit der "Roadshow", die Nachmittagsschiene des ORF ist wieder fest in Wien verankert. In einem Häuslbauertraum in Liesing (in dem auch die Küche einwandfrei funktioniert, wie Moderatorin Verena Scheitz begeistert feststellte) wurde am Montag die erste Folge des neuen Formats "Studio 2" präsentiert. Welche Vorteile das bringt, zeigte sich schnell: Gäste vom Küniglberg (und somit auch ORF-interne Nettigkeiten) funktionieren besser.

Thematisch stellten Verena Scheitz und Norbert Oberhauser einen bunten Eintopf vor die Kamera. ORF-Reporter Jan Matejcek meldete sich aus dem hüfthohen Schnee eines Schutzwaldes, den er mit einem Förster besucht ("Eine Tanne ist eine ökologisch sehr wertvolle Baumart"). Danach ging's gleich mal um die Kursverluste an den Börsen; der interimistische Leiter der "ZiB"-Wirtschaftsredaktion, Georg Ransmayr, hatte seinen Auftritt und versucht einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2019.

Ein Beitrag drehte sich um einen Buben mit einem Gendefekt, den der ORF schon früher einmal zu einer Therapie begleiten durfte. Das Kind hat offenbar das perfekte Zuhause, weshalb auch dieser Einspieler sehr positiv wirkt. "Das sind Helden des Alltags", so das Fazit von Scheitz. In der fixen Rubrik "Balsam für die Seele" geben Experten Tipps, wie man mit einfachen Mitteln sein seelisches Gleichgewicht findet. Diesmal ging es um Alltagsstress. Man möchte ab jetzt auch jeden Abend eine gute Nachricht liefern, sagte Oberhauser, deshalb war am Montag Wettermoderator Marcus Wadsak (auf der Sympathieskala des ORF ganz oben) zu Gast, der erzählte, wie er zum Nichtraucher wurde. Unvermeidbar offenbar das Gewinnspiel, das die Moderatoren mehr forderte als den Kandidaten ("Wenn's so schnell geht, Herr Manfred, na was soll man sagen!").

Es ist ein Wohlfühlprogramm, das man nun ab 17.30 täglich auf ORF 2 sieht: Helden, Sympathieträger, Natur. Generell will man "starke Österreicherinnen und Österreicher präsentieren", sagte Oberhauser bei der Premiere, der es schaffte, dem allen ein wenig die Biederkeit zu nehmen. Auch Thomas Stipsits leistete einen Beitrag (ein wenig peinlich nur die Fragerei, wie toll es denn für ihn wäre, wenn er mal eine "Romy" gewinnen würde). Der Sänger Alexander Eder war im Studio und ließ die Sendung recht charmant mit den Moderatoren und Stipsits als Background-Musiker ausklingen. Harmonie allerorts - aber jedenfalls im Studio 2.

Die Moderatoren

Die Auftaktwoche ab dem 7. Jänner gestaltet das Duo Verena Scheitz und Norbert Oberhauser, wobei sich am ersten Tag das gesamte Moderatorenquartett vorstellte. Scheitz war schon vor der Reform 2017 in "Heute Leben" zu sehen, sie ist zusammengespannt mit Norbert Oberhauser im Team, der bis 2016 Puls-4-Moderator war. In Woche 2 folgt dann der zweite Paarlauf mit der aus der Infoschiene kommenden Birgit Fenderl, die gemeinsam mit Martin Ferdiny moderieren wird, der seit 2012 die Magazine "Mittag in Österreich" und "Aktuell in Österreich" präsentierte.

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