Keine Barriere mehr zu den Medien

Video – ein einfacher Weg, um Botschaften öffentlich zu machen.

Spätestens seit den Anschlägen auf das World Trade Center am 11.September2001 hat die Macht von Videobotschaften in den Medien Einzug gehalten. Kaum waren die Bilder der rauchenden Türme verdaut, wurde schon die erste Botschaft von Osama bin Laden auf Al Jazeera gesendet. Von da an tauchten unregelmäßig immer wieder Botschaften vom Terrorpaten oder seinem Vize Ayman al-Zawahiri auf, in denen den USA gedroht oder der Abzug der Truppen aus Afghanistan oder Irak gefordert wird.

Eine neue Dimension erreichte die Nutzung des neuen Trägermediums, als im Februar 2002 ein Video auftauchte, das die Enthauptung des US-Journalisten Daniel Pearl zeigte. Die Terroristen hatten die Schlagkraft der Bilder entdeckt und legten ihre Bekennerschreiben zunehmend zugunsten von Videobotschaften zurück. Österreich wurde erstmals im Frühjahr 2007 in einer derartigen Botschaft erwähnt – mit der Forderung nach Abzug von vier Soldaten aus Afghanistan.

Dadurch, dass das Produzieren von Videos und deren Verbreitung über das Internet kaum mehr Zugangsbarrieren darstellen, verbreiten Privatpersonen oder Gruppen immer mehr davon. Und so nutzte auch Arigona Zogaj das Medium, um ihre Botschaft in die Öffentlichkeit zu tragen.

Bloßstellen von Lehrern

Der Großteil der im Internet verbreiteten Videos verfolgt allerdings keinen politischen Zweck. Oft handelt es sich um Scherzvideos oder Aufnahmen von spektakulären und skurrilen Leistungen. Aber es tauchten auch schon Videos auf, in denen Schülerinnen den Wutausbruch eines Lehrers festhielten. Für dieses Phänomen gibt es sogar schon einen Namen: Cyber-Bullying. eko

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2007)

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