Die neue Buhlschaft ist nicht neu in Salzburg

Valery Tscheplanowa spielte - barbusig und weiß bemalt - den Geist das alten Perserkönigs Dareios.
Valery Tscheplanowa spielte - barbusig und weiß bemalt - den Geist das alten Perserkönigs Dareios.imago/Rudolf Gigler
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Valery Tscheplanowa löst nach zwei Saisonen Stefanie Reinsperger als Jedermann-Gespielin ab. Tobias Moretti ist wieder in der Titelrolle zu sehen.

Die neue Salzburger Buhlschaft stand bereits in Salzburg auf der Bühne: Valery Tscheplanowa wurde heuer für ihre Mitwirkung in Ulrich
Rasches Inszenierung von "Die Perser" hoch gelobt. Vor 30 Jahren kam sie als Achtjährige mit ihrer Mutter aus aus der Sowjetunion nach Deutschland. Nun lebt sie in Berlin und gilt als eine der interessantesten und vielseitigsten Darstellerinnen ihrer Generation. In "Die Perser" spielte sie im Frauenchor und - barbusig und weiß bemalt - den Geist das alten Perserkönigs Dareios. Das Publikum, Kritiker und Kollegen kennen und schätzen sie als Theaterprofi, wovon auch die zahlreichen Preise, die Tscheplanowa im Lauf der Jahre erhalten hat, Zeugnis ablegen. Nun löst sie nach zwei Saisonen Stefanie Reinsperger als Jedermann-Gespielin ab.

Diese Schauspielerin liebt das Theater und spielt Theater für Menschen, die selbst das Theater lieben. Mit berufsbegleitendem Firlefanz wie einer Facebook-Seite oder einem Instagram-Profil möchte sie sich nicht aufhalten und hat auch kein Problem damit, wenn dann eben nicht jeder potenziell interessierte Castingdirektor auf sie aufmerksam wird. „Ich vergleiche mich gern mit Bionahrungsmitteln. Ich würde sagen, ich bin eine Bio-Schauspielerin. Biologisch angebaut, biologisch gezüchtet, und ich produziere doch weiterhin. Wenn jemand anders arbeiten will, dann stört mich das überhaupt nicht“, sagt sie im Sommer zur "Presse" und ergänzte, dass es ihr lieber sei, nur von den Richtigen zum Richtigen eingeladen zu werden, als an einer für sie unpassenden Produktion mitzuwirken.

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Sie spielte auch in TV-und Kinoproduktionen

Valery Tscheplanowa absolvierte in Dresden eine Tanzausbildung, ehe sie die renommierte Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin besuchte. In ihren Jahren als Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin wurde sie von der Zusammenarbeit mit Regisseur Dimiter Gotscheff geprägt. Danach arbeitete sie u.a. am Residenztheater München und an der Berliner Volksbühne, wo sie mit Frank Castorf wieder einen Regisseur
fand, dem sie ganz vertraute. Schauspielerin des Jahres wurde sie
für ihre Rollen als Gretchen und Helena in Castorfs letzter großer
Volksbühnen-Inszenierung "Faust". Sie wirkt auch immer wieder in TV-und Kinoproduktionen mit - von Serien wie "Küstenwache" (2007) und "Doktor Martin" (2009) bis zu Andreas Dresens "Whisky mit Wodka" und Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens".

Tobias Moretti wieder in der Titelrolle

Tobias Moretti spielt wieder die Titelrolle, sein Bruder Gregor Bloeb übernimmt von Hanno Koffler die Doppelrolle Guter Gesell und Teufel, und auch sonst sind viele Domplatz-Debüts angekündigt: Falk Rockstroh spielt den Glauben, Helmut Mooshammer den Armen Nachbarn, Michael Masula den Schuldknecht, Markus Kofler den Koch. Björn Meyer und Tino
Hillebrand verkörpern den dicken und den dünnen Vetter.
Wiederaufnahme-Premiere ist der 20. Juli 2019.

Einen neuen Blick auf die antiken Mythen wollen die Salzburger Festspiele 2019 werfen, die von 20. Juli bis 31. August über die Bühne gehen. Diesen Roten Faden des Programms präsentierte am Mittwoch Intendant Markus Hinterhäuser in der Festspielstadt. Dazu hat man unter anderem fünf Opern- sowie vier Schauspielneuinszenierungen vorgesehen

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(APA/red.)

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