Plattenkritik

Van Morrison singt über Nigel Farage und "mind control"

Bluesklischees und Verschwörungstheorien: Van Morrison - hier bei einem Konzert in Wien - macht es seinen Fans nicht leicht.
Bluesklischees und Verschwörungstheorien: Van Morrison - hier bei einem Konzert in Wien - macht es seinen Fans nicht leicht.APA/EPA/Georg Hochmuth
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Stark nach Verschwörungstheorien klingen etliche Texte auf dem neuen Album von Van Morrison: Das „Latest Record Project“ des irischen Meistersängers überfordert auch seine treuen Anhänger. Ein paar feine Songs sind aber drauf.

Das Phänomen tritt zuweilen schon bei Schülern auf: Beim Basteln oder Schönschreiben helfen hässliche Grimassen der Konzentration. Bei Van Morrison hat sich das bis ins hohe Alter erhalten. Stets musste er sich an echten und an eingebildeten Feinden reiben. Die Schönheit seiner Lieder forderte offenbar diesen Preis. Freunde seiner Kunst sahen bisher über Morrisons erratisches Verhalten hinweg, so wie über seine esoterischen Neigungen, die sich etwa in einer Danksagung an Chef-Scientologen L. Ron Hubbard äußerten.

Jetzt aber hat er den Bogen überspannt. Erst in den drei Anti-Covid-Songs, die er perfiderweise als Benefizsingles für notleidende Musiker ausgab. Und jetzt ist da „Latest Record Project Vol.1“, mit 28 Songs, die nicht nur tief in Bluesklischees wühlen, sondern auch mit aufreizend blöden Texten nerven. Titel wie „Stop Bitching, Do Something“ und „Why Are You On Facebook“ sind eines der größten Sänger des Pop unwürdig.

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