Jazz

Minichmayr kann Sonette singen: „As An Unperfect Actor“

(c) Burgtheater/Reinhard Maximilian Werner
  • Drucken

Ein geglücktes Debüt als Sängerin: Birgit Minichmayr singt Shakespeare, begleitet vom Pianisten Bernd Lhotzky und dem Ensemble Quadro Nuevo.

Nicht jede ausdrucksstarke Theaterstimme eignet sich zur Einbettung in musikalische Szenerien. Die von Birgit Minichmayr allerdings sehr. Schade, dass sie sie nicht schon eher zwischen Dur und Moll hat herumstreunen lassen. Gut: Es gab einmal eine Kollaboration mit Deutschlands hohlem Punkdarsteller Campino sowie ein recht unbefriedigendes Elektronik-Avantgarde-Projekt mit Wolfgang Mitterer. Doch so richtig positiv fiel Minichmayr als Sängerin erst in Stefan Puchers Burgtheater-Inszenierung von „Struwwelpeter“ auf. Dem Programmbüchlein lag damals eine CD mit wenigen Liedern bei. Viele hätten sich mehr davon gewünscht.

Nun ist es soweit. Minichmayr hat ihr erstes Album unter eigenem Namen herausgebracht: „As An Unperfect Actor“ versammelt neun behutsam vertonte Shakespeare-Sonette. Minichmayr brilliert im Tonstudio mit den gleichen Tugenden wie auf der Bühne. Was ihrem Mund entweicht, klingt schlicht, eröffnet aber ein Kaleidoskop an komplizierten Emotionen.

Zwischen Weltmusik und Jazz

Bernd Lhotzky, der musikalische Direktor, hat die Stücke ausgesucht, komponiert und arrangiert; es spielt das Münchner Quartett Quadro Nuevo, das seit vielen Jahren mit superben akustischen Alben auffällt, die sensibel zwischen Weltmusik und Jazz changieren. Gemeinsam schufen die Musiker einen zuweilen kargen, aber letztlich doch kulinarischen Sound, der Minichmayrs herbe Stimme ideal zur Wirkung bringt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.