Das goldene Jahrzehnt der Serien

Im Windschatten von Großproduktionen wie »House of Cards« oder »Game of Thrones« waren der kreativen Freiheit wenige Grenzen gesetzt. Einige Empfehlungen der Redaktion - und eine Prognose: Ein paar Jahre wird das noch so bleiben.

Womit hat es angefangen? Für manche von uns mit „Transparent“. Für andere mit „House of Cards“. Serien, die wir damals noch irgendwo im Netz klauten, uns gegenseitig versichernd, dass das in Österreich ja nicht strafbar sei. Also nur so halb illegal. Amazon Prime? Netflix? Hatte damals noch fast keiner. Am ehesten fand sich noch jemand im Bekanntenkreis, der Sky abonniert hatte. Meist des Sports wegen.

Es war 2014 und wir gewöhnten uns erst daran, dass man auf die nächste Folge einer Serie nicht warten musste. Viele von uns „bingten“ zum ersten Mal. Es war der Beginn eines Rausches – auch, weil der Stoff so gut war. Sicherlich, schon früher hatte es exzeptionelle Serien gegeben, man denke an die Real-Dystopie „The Wire“ oder „Die Sopranos“ über einen von Panikattacken geplagten Mafiaboss mit seiner abgründig boshaften Mutter. Aber jetzt ging es Schlag auf Schlag. Netflix, Amazon und Sky lieferten sich im Kampf ums Publikum ein Rennen um den besten Content – und wir schauten zu.

Da war „Girls“ von und mit der großartigen Lena Dunham, so viel inniger als „Sex and The City“, mit dem es gerne verglichen wurde, so viel direkter, so viel ehrlicher. Natürlich „Fargo“, wo ein biederer Pantoffelheld sich zum kühlen Killer aufschwingt. Oder „The Knick“ – Steven Soderbergh war nur einer von vielen etablierten Filmregisseuren, die sich erstmals am Genre Serie versuchten. Überhaupt ähnelten die Serien immer weniger jenen Produktionen, mit denen wir aufgewachsen waren und erinnerten immer mehr an Filme. Filme, die sich stundenlang Zeit lassen konnten. Eine lange, komplizierte Geschichte erzählten. Im Windschatten der großen Serien war die kreative Freiheit groß – ein paar Beispiele legen wir Ihnen hier besonders ans Herz – und ist es immer noch.

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