Ein Restaurant am Weißensee versammelt sie alle auf seiner Speisekarte: Kärntner Lebensmittel, die ebenso viel Charakter haben wie ihre Produzenten. Diese gehen unbeirrbar ihren Weg.
Dass sich ein Spitzenrestaurant fast ausschließlich mit Lebensmitteln aus der näheren Umgebung versorgt, liest sich heute nicht mehr als große Neuigkeit. Wenn darunter aber so viele Dinge sind, die kaum woanders auf der Karte stehen, darf man von einem besonderen Fall von Köche-Lieferanten-Beziehung sprechen: Hannes Müller und Martin Nuart können im Restaurant Forelle am Nordufer des Kärntner Weißensees mit Zutaten wie schafmolkegefüttertem Duroc-Schwein hantieren, dessen Fleisch so hochwertig ist, dass man es roh servieren kann.
Mit dunkelfleischigem Wildfang-Karpfenbauch in Sashimiqualität, kaffeetrommelgeröstetem Weißen Landmais oder nur ein paar Stunden altem Käsebruch aus Rohmilch von Kühen, die nahe dem Seeufer gegrast haben. Für eine solche Zusammenarbeit braucht es Freundschaft, Verbundenheit im Geiste, eine ordentliche Portion Sturheit, aber auch Flexibilität: Wenn keine Seeforelle ins Netz gehen will, kann kein Seeforellenceviche serviert werden.