Wenn mit dem Verkehr das Leben stillsteht

Reuttes Bürger- meister, Alois Oberer, will mehr „Dosieranlagen“ für den Verkehr.
Reuttes Bürger- meister, Alois Oberer, will mehr „Dosieranlagen“ für den Verkehr.(c) hubert-ehrenreich-welltvi
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360 Grad Österreich. An den Reisewochenenden überlegt man es sich im Tiroler Außerfern gut, ob man Freunde besucht. Denn die Fernpassstraße B179 gleicht dann oft einem riesigen Parkplatz – und sie ist die einzige Straße durch den Bezirk.

Nein, die Wiener Südosttangente ist es nicht. Was nervtötende Staus betrifft, ist die A23 mit ihren fast 180.000 Fahrzeugen pro Tag unschlagbar. Aber auf der Hitliste des Verkehrsservice von Ö3 belegt die B179 in Tirol zweifellos einen der Topplätze. Kein Reisewochenende, an dem es nicht auf der Fernpassstraße zwischen Füssen und Nassereith „zu langen Verzögerungen“ kommt. Doch im Gegensatz zu Wien, wo man die A23 notfalls durch Nebenstraßen umfahren kann, steht bei einem Stau auf der B179 das Leben in einem ganzen Bezirk still: Denn die Fernpassstraße ist die einzige Verbindungsstrecke.

„Man überlegt sich am Wochenende schon, ob man jemanden in einem anderen Ort wirklich besuchen will oder ob man unbedingt nach Innsbruck fahren muss“, erzählt Egon Lorenz. Für eine Strecke, für die man normalerweise 20 Minuten braucht – etwa für die Fahrt von Reutte nach Lermoos – kann man im schlimmsten Fall eine Stunde und länger unterwegs sein.

Lorenz ist Polizeikommandant des Bezirks Reutte und kennt die Entwicklung. „In den vergangenen Jahren hat der Verkehr jährlich um drei bis vier Prozent zugenommen.“ Laut Messungen waren es 2018 in schwachen Monaten etwa 12.000 Fahrzeuge pro Tag, an den Urlaubswochenenden stieg die Zahl auf 30.000 Autos und mehr. Und wir sprechen hier nicht von einer Autobahn, sondern von einer einspurigen Landesstraße.

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