Nach dem Verzicht: Was vom Fasten übrig bleibt

Die Fastenzeit ist vorbei. Was davon bleibt, hat viel damit zu tun, wie man den Übergang gestaltet – und ob man sein Leben langfristig ändern will.
Die Fastenzeit ist vorbei. Was davon bleibt, hat viel damit zu tun, wie man den Übergang gestaltet – und ob man sein Leben langfristig ändern will. (c) Getty Images (Drbouz)
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Die Fastenzeit ist vorbei. Doch wer die Vorteile des Fastens langfristig spüren will, der muss sich um eine andere Lebensweise bemühen. Doch wie kann das funktionieren? Und was kann vom Fasten wirklich bleiben?

Jetzt ist sie also wieder vorbei, die Fastenzeit. Jene Tage, in denen manche streng auf Alkohol, Schokolade, Fleisch oder Social Media verzichtet haben. Das Ende wird nun mit Bergen an Essen zelebriert. Feiertag eben. Ostern. Familienfest.

Aber das Fasten, da sind sich diejenigen, die sich damit beschäftigen, einig, sollte damit nicht vorbei sein, es sollte nachwirken. Fasten liegt in jedem Fall im Trend. Seit gut 25 Jahren hat es ernährungsmedizinisch wieder vermehrt Bedeutung bekommen – als eine Methode, um die zunehmende Übergewichtigkeit in den Griff zu bekommen. Das lässt sich an den zahlreichen Fasten-Retreats ablesen (die für eine Woche Nichtessen genauso viel oder mehr verlangen wie für eine Woche Vollpension), aber auch an den vielen Büchern zu diesem Thema. Kaum ein Diätratgeber, der nicht auf die Wirkung von einem Tag essen, einem Tag nichts essen − der 16:8- oder 5:2-Methode − schwört. Die Zeit dazwischen wird liebevoll „Essenspause“ genannt, was deutlich harmloser klingt als fasten.

Wirkung unbestritten. Die Wirkung des Fastens ist dabei unbestritten, erzählt der bekannte Ernährungsmediziner Kurt Widhalm, Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin. „Das Fasten ist eine therapeutisch hochwirksame Form, um verschiedene Stoffwechselstörungen und Übergewicht in den Griff zu bekommen.“ Nicht zu unterschätzen sei auch die psychische Komponente. Fasten führe zu einer leichten Euphorie, auch zu einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit, wie seine eigenen Studien zu dem Thema gezeigt hätten. Negative Konsequenzen seien nicht zu erwarten. „Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich die Leute wohler fühlen, wenn sie länger gefastet haben.“ Der Blutdruck werde gesenkt, das Fettgewebe reduziert. „Die Frage ist immer: Was geschieht nachher?“ Wer fastet und danach wieder völlert, der hat sich schnell umsonst bemüht. Denn der Nachhall-Effekt ist gering. Heißt: Wer danach wieder viel isst und sein altes Leben fortführt, hat seine Kilos und schlechten Werte sofort wieder oben.

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