Euro fällt, Aktien steigen trotzdem nicht

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Handelssaal der Frankfurter Wertpapierboerse Broker Anzeigentafel Computerhandel Aktienhaendler(c) imago/Sven Simon
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Euro und europäische Aktien bewegen sich seit drei Wochen parallel.

Frankfurt. Seit zwei Wochen befindet sich der Euro zum Dollar in einem leichten Abwärtstrend; in der Woche davor ist es hingegen deutlich nach oben gegangen. Eigentlich müssten nun europäische Aktien steigen, weil ein schwächerer Euro für die Auslandsgewinne der Unternehmen gut ist. Deswegen besteht auch eine negative Korrelation zwischen Euro und europäischen Aktien. Die hat jedoch ins Positive gedreht, und zwar bereits vor drei Wochen. In der ersten dieser Wochen ist der EuroStoxx 50 leicht gestiegen, in den folgenden zwei Wochen ist er stark gefallen. Grund für diesen Gleichlauf in der Tendenz ist, dass beide Märkte zunehmend von politischen Ängsten wie Italiens potenziellem Konflikt mit der Europäischen Union dominiert werden.

Umgekehrt bedeutet das freilich: Wenn der Dollar an Dynamik verliert und der Euro wieder an Fahrt gewinnt, wie Strategen von Morgan Stanley erwarten, könnten europäische Aktien – insbesondere die angeschlagenen Bankaktien – einen Schub bekommen, schreiben sie in einer Notiz.

Da jedoch der Euro zunächst stärker gestiegen ist als die Aktien, dann aber weniger gefallen ist, liegt die Gemeinschaftswährung auf Monatssicht im Plus, während der EuroStoxx 50 sechs Prozent verloren hat. Nur drei der 50 Werte konnten zulegen: der deutsche Sportartikelkonzern Adidas, der französische Technologiekonzern Safran und das Softwareunternehmen SAP. Für Bayer ging es um mehr als 20 Prozent nach unten, auch der Chiphersteller ASML musste Federn lassen. (Bloomberg/b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2018)

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