Armutsexperte Martin Schenk spricht über scheinbar antriebslose Mindestsicherungsbezieher, sinnvolle und wenig sinnvolle Geldspenden – und erzählt von seinem Versuch, einen Monat lang mit der Sozialhilfe auszukommen.
Die Presse: Sie sind Mitgründer der Armutskonferenz, eines Netzwerks von Hilfsorganisationen. Waren Sie einmal arm?
Martin Schenk: Nein. Wir waren eine klassische Mittelschichtfamilie, die aus eher ärmlichen Verhältnissen – die Großeltern waren Fassbinder, Arbeiter und kleine Bauern – aufgestiegen ist: Meine Eltern sind aus dem Weinviertel nach Wien gezogen und waren beide Angestellte.