Ende des Hypes

Der Handelskrieg mit den USA macht den Handel mit Kunst auf Festlandchina fast unmöglich. Die erste große westliche Galerie schließt ihre Peking-Niederlassung.

Im Jahr 2011 überraschte die Nachricht die Kunstwelt, dass China beim weltweiten Umsatz mit Kunst und Antiquitäten die USA überholt hat und zur Nummer eins wurde. Seither ist der Markt zurückgegangen. Der Handelskrieg zwischen den USA und China macht jetzt den Handel zumindest am Festland fast unmöglich. So gab die Pace Gallery, die 2008 als erste US-Galerie eine Niederlassung in Pekings 798 Art District eröffnet hatte, bekannt, dass sie diese Filiale zusperrt. Schon länger sei das Geschäft nicht mehr so gut gelaufen, erklärte Pace-Gallery-Gründer Arne Glimcher. Doch der ausschlaggebende Grund für die Schließung seien die gegenseitig verhängten Importzölle von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping gewesen.

Glimcher hat in der Galerie in Peking eine Mischung aus europäischer, amerikanischer und asiatischer Kunst verkauft. Er war schon früh von der zeitgenössischen chinesischen Kunst begeistert und hat inzwischen auf dem internationalen Markt gut etablierte Künstler wie Zhang Xiaogang, Zhang Huan, Qiu Xiaofei und Yin Xiuzhen unter Vertrag, die er auch im Westen verkauft. Neben den Zöllen belaste die 38-prozentige Luxussteuer auf Kunstkäufe das Geschäft, beklagt er.

Ausweichen auf Hongkong. Pace ist auch mit zwei Niederlassungen in Hongkong vertreten, wo das Geschäft gut läuft. Seit Xi Jinping an der Macht ist, seien Festlandchinesen darauf aus, ihren Reichtum ebendort zur Schau zu stellen. Dadurch habe sich das Kaufverhalten verändert. Chinesische Sammler weichen nach Hongkong aus oder kaufen überhaupt in anderen Ländern, wo sie auch vermehrt Immobilien besitzen. Glimcher könnte laut einem Interview mit der Kunstinformationsplattform Artnet seine Präsenz in Hongkong weiter ausbauen.

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