Spiegelschrift

Mit Spaten die Historie umgraben oder befreien

(c) Peter Kufner
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Lueger, Dollfuß, Waldheim. Bei zweien wird geschichtlich aufgewühlt. Die Waldheim-Story ist eingefroren, sie brauchte einen Schlussstrich.

Die Moralisten feiern trotz Lockdowns. Wiens einstiger Bürgermeister Karl Lueger hat die Stadt elektrifiziert und das Hochquellwasser für die Großstadt beschafft, das wir heute noch trinken. Lueger hat lang vor Adolf Hitler antisemitische Aussagen gemacht. Deshalb mussten seine Straßennamen verschwinden und die Denkmalstürzer sprayen schon sein Denkmal, obwohl eine Tafel zur Aufklärung genügen würde.

Engelbert Dollfuß ist derzeit der nächste innenpolitische Feind, weil an den Bundeskanzler des Ständestaats 1933–1938 in seinem Geburtsort, der niederösterreichischen Gemeinde Texingtal, ein Museum erinnert. Eine künstliche Aufregung entsteht, weil der ÖVP-Bürgermeister von Texingtal, Gerhard Karner, zum Innenminister erhoben wurde und vor 13 Jahren antisemitische Äußerungen gemacht habe. Die jüdische Hochschülerschaft protestierte dagegen. Karner hat sich aktuell entschuldigt und würde Ähnliches nicht wiederholen.

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