Der blinde Glaube an ein besseres Ich

Die meisten Neujahrsvorsätze sind gebrochen. Warum das nicht so sein müsste, lehrt die Verhaltensökonomie.

Wer sich zu Silvester feierlich ein paar gute Vorsätze für das neue Jahr gemacht hat – Dauerbrenner sind gesünder essen, mehr Zeit für die Familie und mehr Bewegung –, dürfte bald in der statistischen Realität aufwachen. Über neunzig Prozent aller Neujahrsvorsätze werden gebrochen, die meisten von ihnen noch bis zum Frühling. Und dennoch triumphiert zum Jahreswechsel der blinde Optimismus doch immer wieder über die gesammelten Erfahrungen des Scheiterns.

Mit den klassischen wirtschaftlichen Modellen lässt sich dieses irrationale Verhalten schwer erklären. Gäbe es da nicht die Verhaltensökonomen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, herauszufinden, warum vernunftbegabte Menschen von ihrer Vernunft so wenig Gebrauch machen. „Der Jänner ist ein guter Monat für die Verhaltensökonomie: Wenige Dinge zeigen Selbstkontrolle so anschaulich wie ein Neujahrsvorsatz“, sagt Sendhil Mullainathan von der Harvard University. „Der Februar ist noch besser, dann können wir erforschen, warum so viele Vorsätze wieder gebrochen werden.“

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