Ribéry-Steak

Wer es noch nicht mitbekommen hat, kann es im Internet nachsehen: Mit kindlicher Freude klatscht Franck Ribéry, der französische Bayern-München-Star, sein Steak ein.

Dieses ist mit Blattgold überzogen, kostet 1200 Euro und wird vom Promi-Wirt eines Dubaier Lokals, in dem auffallend viele Fußballer verkehren, filetiert. Robert Lewandowski, der polnische Bayern-München-Star, wohnt dem Steaksezieren des begnadeten Selbstdarstellers Nusret Gökçe (das ist der Promi-Wirt) vergleichsweise dezent bei.

Ganz klar ist nicht, was so viele bekannte Fußballer zu einem exaltierten Koch nach Dubai zieht, der auf jedes Essen in charakteristischer, einen Schwan imitierender Haltung Salz streut. Aber wahrscheinlich unterscheiden sich Fußballer auf Weltklasseniveau auch nicht von jenen der Unterliga Ost: Die gehen auch alle gern ins selbe Lokal. Fußballer sind eben keine Individualisten.

Ribéry erntete nach dem Posten seines goldenen Steaks viel Kritik. Und antwortete den Kritikern dann auch entsprechend deftig – früher hätte man das „nicht jugendfrei“ genannt, heute ist es aber genau jene Sprache, die Jugendliche der Rap-Musik verdanken. Oder wie ein Twitterant schrieb: „Ribéry muss man im französischen Original lesen – in der Übersetzung geht viel verloren.“ Also doch etwas für Individualisten, der Fußball. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2019)

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