President XXXL & die Kinderstube

Wir wollen nun wahrlich nicht behaupten, dass früher alles besser gewesen sei. Von wegen.

Wohin hat denn das Lamento „Zu wenig Schnee im Jänner“ geführt? Zu Weihnachten, da „grünt es, wie Spaniens Blüten blühen“, um einen Evergreen aus „My Fair Lady“ zu zitieren. Vielleicht sollten wir mitteleuropäischen Flachländer und Mittelgebirgler daran denken, das Fest der Geburt Christi mit den orthodoxen Brüdern und Schwestern zu feiern – zwei Wochen später, mit weit größerer Schneegarantie.

Und damit kommen wir schnurstracks zu Donald Trump, dem Grinch, dem X-Mas-Monster, der die siebenjährige Collman Lloyd aus South Carolina am Heiligen Abend offen heraus fragte, ob sie tatsächlich noch an Santa Claus glaube. „Yes, Sir“, antwortete sie.

Was Manieren anlangt, kann sich President XXXL ein Beispiel an ihr nehmen. Neulich lud er Nancy Pelosi und Chuck Schumer zum Krisengespräch ins Weiße Haus, und als das Treffen nicht die gewünschte Wendung nahm, ließ er seine Gäste sitzen und verschwand. „Bye-bye“, twitterte er ihnen hinterher. In für die US-Politik besseren Zeiten träumten viele amerikanische Buben und Mädchen davon, Präsident oder Präsidentin zu werden. Das hat sich in der Trump-Ära schlagartig geändert. Dann lieber Hollywood-Star, Start-up-Gründer, Influencer oder Bio-Farmer. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2019)

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