Darauf haben die Fans schon lang gewartet

Mehr PS unter der Haube, das macht den leichten und flinken MX-5 noch faszinierender.
Mehr PS unter der Haube, das macht den leichten und flinken MX-5 noch faszinierender.(c) Juergen Skarwan
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Der Kult-Roadster Mazda MX-5, unverändert leicht und agil, begeistert in neuer 184-PS-Variante mit dem Charakter eines Sportwagens.

Seit 30 Jahren wird Mazdas Roadster MX-5 von seinen Fans verehrt, und auch wenn das Segment der sportlichen Zweisitzer insgesamt gelitten hat, so wird auch der vierten Generation die Treue gehalten.

Die heutigen Stückzahlen in Europa und den USA sind von früheren Höhenflügen allerdings doch so weit entfernt, dass Mazda die aktuelle Baureihe gemeinsam mit einem Partner angegangen ist, um die Produktion besser auszulasten. Auch der praktisch baugleiche Fiat/Abarth 124 Spider rollt in Hiroshima vom Band.

Dass bei den Italienern bislang ein kräftigerer Antrieb – mit 170 Turbo-PS – im Programm war als beim MX-5, mag für die Japaner ein Grund gewesen sein, leistungsmäßig nachzulegen. Das haben sich viele Fans schon lang gewünscht, denn die bis vor Kurzem erhältlichen maximal 160PS gab es schon seit der dritten Modellgeneration ab 2005.

Ein Update war fällig, auch wenn in Österreich die Mehrheit der MX-5-Käufer mit dem 130 PS starken 1,5-Liter-Motor das Auslangen fand. Dem wurde nun ebenfalls auf die Sprünge geholfen, allerdings nur sachte mit zwei PS und ein paar Newtonmetern mehr – während sich beim Zweilitermotor doch Profundes tat.

Modifikationen bei Brennraum, Kolbenform, Einspritzung und Einlasskanälen haben nominell 24 PS mehr zur Folge, im Fahrbetrieb allerdings eine ganz andere Wahrnehmung des immer schon spritzigen, aber bislang eben nicht wirklich spurtstarken Autos. Fahrertypen dürfte unweigerlich ein spontanes Grinsen aufziehen: Im gesamten Drehzahlbereich ist das Update deutlich zu spüren, dank einer überarbeiteten Auspuffanlage ist es schon beim Motoranlassen zu hören – ohne freilich übermäßig aufzureiben.

Das Ansprechverhalten auf Gasbefehle ist mehr als nur einen Deut zackiger, der Durchzug klar entschlossener, und in die hohen Drehzahlen geht es mit mehr Freude und dem Punch von 184 PS, die bei unverändert 1105Kilogramm Trockengewicht durchaus ein Wort sind. Die Höchstdrehzahl stieg von 6800 auf 7500 Touren, damit reiht sich der Vierzylinder in die Riege sportlicher Saugmotoren ein, von denen es ja nicht mehr viele gibt. 

Konkurrenzloses Gewicht

Wer meint, dass richtige Sportwagen erst irgendwo jenseits der 200PS anfangen, möge einmal den Gewichtsvergleich anstellen. Sportliches Fahren heißt ja nicht nur Beschleunigen und noch viel weniger Höchstgeschwindigkeit, sondern betrifft primär das Verhalten in und vor Kurven. Das ziemlich konkurrenzlos geringe Gewicht des MX-5 ist nicht zuletzt hilfreich, wenn es um Betriebskosten und Verschleißteile geht.

Unverändert gültig alle anderen Zutaten des feinen Roadsterlebens: knappe Abmessungen mit gerade vier Metern Länge, knackige Sechsgangschaltung auf kürzesten Wegen, das Dach mit einer Handbewegung hinter den Sitzen verstaut, keinerlei Dekor oder Firlefanz wie Sporttaste oder dynamische Fahrprogramme – wer es im MX-5 sportlich angehen möchte, braucht allenfalls die Stabilitätskontrolle zu deaktivieren, um den Driftwinkel zu erweitern.

Neu an Bord sind diverse Assistenzsysteme, Konnektivität und eine Rückfahrkamera, an der man das Update auch äußerlich erkennen kann. Die Preise starten bei 26.390 Euro für 132 PS, das neue Prachtstück von 184-PS-Saugmotor, schon jetzt eine Rarität auf dem Markt, gibt es ab 33.490 Euro. (tiv)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2019)

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