Jede Schule weniger ist eine zu viel

Da hat sich wohl jemand selbst ein Ei geschossen...
Da hat sich wohl jemand selbst ein Ei geschossen...Erich Kocina
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Wenn man sich mit Pauken und Granaten auf schmales Eis begibt, schließt sich der rote Faden.

Ich hätte da mal gern eine Frage: Haben Sie vergangene Woche diesen Slogan aus der FPÖ-Vorfeldorganisation Freie Schüler Kärnten gehört? „Jede Schule weniger ist eine zu viel.“ Nun, erst ist alles so beschissen, und dann muss ich das auslöffeln, wird sich der Verfasser wohl denken. Mit Pauken und Granaten hat man sich da auf ziemlich schmales Eis begeben. Schale und Rauch, könnte man meinen. Aber nein, da muss man den Arsch zusammenbeißen und lückenhaft aufklären, warum so vielen Menschen die Haare zu Kopf gestanden sind. Da hat man sich wohl selbst ein Ei geschossen. Natürlich, man darf nicht alles unter einen Kamm scheren, aber man sollte zumindest die Schere im Kopf unter den Hut bringen. Also, streuen wir ein paar Eckpunkte ein. Und klären wir, warum man sich wieder ordentlich unter den Tisch hat ziehen lassen. Denn sonst geht alles den Hund hinunter. Und nein, es reicht nicht zu sagen, dass man die Krücke überquert, wenn man dort ist. Im Gegenteil, diesen blinden Fleck muss man sofort schließen. Da muss man sich halt auf den Hinterkopf stellen.

Und dass das klar ist: Die Sanduhr tickt! Denn die Zeit dreht sich weiter. Also, gehen wir der Sache auf den Punkt und bringen alles in grüne Tücher. Denn der Punkt, an dem wir jetzt angelangt sind, ist einfach nicht mehr tragbar. Das ist halt der springende Unterschied. Zugegeben, wer in der Glaskugel sitzt . . . Aber es geht jetzt gar nicht darum, böses Blut zu schüren. Da sind Sie auf dem falschen Holzweg. Doch es ist halt ein Wermutstropfen, der uns bitter aufstößt.

Genau hier schließt sich der rote Faden. Und man würde am liebsten losbrüllen: Sie treiben mich noch in den Urin! Oh, hatten Sie auch gerade denselben Gedanken? Das muss jetzt Teleskopie gewesen sein. Und als Zünglein auf dem i noch ein kleiner Tipp: Erst schließen wir die Augen, dann sehen wir weiter!

E-Mails an:erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2019)

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