Einbrecher angeschossen: Ermittlungen auch gegen Hausbesitzer

NIEDEROeSTERREICH: EINBRECHER IN NOe ANGESCHOSSEN
NIEDEROeSTERREICH: EINBRECHER IN NOe ANGESCHOSSENFOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Ein 65-Jähriger, der in seinem Haus in Niederösterreich einen Einbrecher angeschossen haben soll, soll seine Waffe illegal besessen haben. Der verletzte Einbrecher wurde festgenommen, sein Komplize ist auf der Flucht.

Nach einem Einbruch am Montagabend in St. Valentin (Bezirk Amstetten), bei dem der Hausbesitzer einen der beiden mutmaßlichen Täter angeschossen haben soll, laufen die Einvernahmen und Ermittlungen. Der Schütze soll die Pistole illegal besessen haben. Der verletzte 47-Jährige wurde festgenommen. Nach dem Komplizen des Kroaten "wird weiter gefahndet", sagte ein Polizeisprecher.

Der 47-Jährige, der am Oberschenkel getroffen worden war und in Ennsdorf (Bezirk Amstetten) aus dem das Fluchtauto ausstieg, wurde nach der ambulanten Behandlung in einem Linzer Krankenhaus nach St. Pölten gebracht. Nach der Einvernahme sollte er in die Justizanstalt der niederösterreichischen Landeshauptstadt eingeliefert werden. "Es laufen weitere Überprüfungen, ob der Verdächtige mit ähnlich gelagerten Straftaten in Verbindung steht", sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner.

Ermittlungen auch gegen Hausbesitzer

Gegen den Hausbesitzer, einen 65-jährigen österreichischen Staatsbürger, wird nach dem Waffengesetz ermittelt. "Er hat kein waffenrechtliches Dokument", sagte ein Sprecher. Weiters sei die Schussabgabe - der Mann soll zwei Mal in Richtung der Täter gefeuert haben - Gegenstand von Erhebungen. Dann hat die Staatsanwaltschaft rechtlich zu beurteilen, ob es sich um Notwehr handelte. Dass der Mann die Pistole illegal besaß, spielt für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Notwehr keine Rolle, erläuterte der Sprecher der Anklagebehörde, Leopold Bien.

"Ich bin jederzeit bereit, mein Haus zu verteidigen", wurde der mutmaßliche Schütze vom ORF Niederösterreich zitiert. Der Mann war demnach nicht im Gebäude, als die Einbrecher durch ein Fenster in sein Haus eindrangen. "Ich bin kurz nach 18 Uhr nach Hause gekommen, habe meine Jacke ausgezogen und gehört, dass irgendetwas Geräusche macht. Ich habe geglaubt, das ist der Spülkasten, der oft Geräusche macht, wenn er kein Wasser bekommt, und mir zuerst nichts gedacht. Dann habe ich gehört, wie ein Blumentopf zerbrochen ist. Dann habe ich mir gedacht, jetzt ist jemand im Haus", wurde der Mann zitiert. Die Einbrecher befanden sich im Wohnzimmer.

"Ich bin ins Schlafzimmer gegangen, habe eine Pistole geholt und habe zwei Mal geschossen", sagte der Hausbesitzer. Die Einbrecher dürften noch nicht lange im Haus gewesen sein - Kästen waren noch nicht durchwühlt. "Dazu hatten sie keine Zeit, da habe ich sie überrascht", berichtete der Mann. Laut seinen Angaben schoss er zwei Mal auf die beiden Einbrecher. "Einmal durch das Fenster hinaus und beim zweiten Mal auf die Wiese. Ich weiß nicht, wie das gegangen ist, ich hätte niemanden verletzen wollen." Dass er gezielt auf die Flüchtenden geschossen habe, stritt der Hausbesitzer dem Bericht zufolge ab.

Verletzten Komplizen zurückgelassen

Der 47-Jährige und sein Komplize hatten am Montagabend nach den beiden Schüssen in St. Valentin das Haus ohne Beute verlassen, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Lenker hatte daraufhin den blutenden Mann im wenige Kilometer entfernten Ennsdorf aus dem Flucht-Pkw aussteigen lassen. Zeugen verständigten sofort Rettung und Polizei. Bei der Fahndung nach dem Komplizen war ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz.

>> Bericht der ORF Niederösterreich

(APA/Red.)

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