Geschichten des Jahres 2019

Kampusch kämpft gegen Hass im Netz

Natascha Kampusch.
Natascha Kampusch.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Natascha Kampusch (31) hat ein Buch über Hass im Internet geschrieben. Mit der „Presse“ sprach das ehemalige Entführungsopfer über mediale Präsenz, Anfeindungen und Zukunftspläne.

Geschichten des Jahres. Dieses Interview ist am 9. Oktober 2019 erschienen.

Die Presse: Sie waren und sind Opfer von Hass im Netz. Nun haben Sie ein Buch über dieses Thema geschrieben. Was war Ihr Leitmotiv?

Natascha Kampusch: Ich möchte anderen einen Leitfaden mitgeben, wie sie sich bei Diskriminierung im Internet verhalten können. Ich möchte auch älteren Menschen die Augen öffnen, in welcher Welt ihre Kinder und Enkel momentan leben.

Sie schreiben für Opfer und für Außenstehende...

Auch für Täter. Und auch für ehemalige Täter. Wäre nicht schlecht, wenn sie ein bisschen hineinlesen.

Sie werden nach wie vor angefeindet. Vielfach im Internet. Was wird Ihnen eigentlich zum Vorwurf gemacht?

Mein Selbstbewusstsein und meine mediale Präsenz. Die Leute würden sich wünschen, dass ich mich zurückziehe.

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