Kampf um den Neustart der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich

Nach dem vorzeitigen Ende der Ära von Ibrahim Olgun als Präsident muss sich die Islamische Glaubensgemeinschaft vor allem intern neu strukturieren.
Nach dem vorzeitigen Ende der Ära von Ibrahim Olgun als Präsident muss sich die Islamische Glaubensgemeinschaft vor allem intern neu strukturieren.(c) APA/HANS PUNZ
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Die Vertretung von Österreichs Muslimen muss eine neue Führung bestimmen – und die hat vor allem die Aufgabe, die in sich zerrüttete Organisation komplett neu aufzustellen.

Wien. Mit dem Neuwahlbeschluss steht die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) vor einem Neustart. Präsident Ibrahim Olgun, der intern unter Druck geraten ist, tritt nicht mehr an. Bei der Wahl am 8. Dezember wird die neue Führung bestimmt – und für die stehen einige schwierige Aufgaben an. Die wichtigsten Fragen zum Thema.

1 Wer wird die Führung in der Glaubensgemeinschaft übernehmen?

Schon allein demografisch ist die türkeistämmige Community die stärkste muslimische Gruppe in Österreich. Auch in der IGGÖ dominieren diese Gruppen – an vorderster Front sind das die beiden großen Verbände Atib und die Islamische Föderation, die zur türkisch-nationalistischen Bewegung Millî Görüş gehört. Mit Ibrahim Olgun wurde zuletzt ein Atib-Kandidat zum Präsidenten gewählt – wobei die Geschichte kursiert, dass der junge Olgun vom damaligen Vorsitzenden der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Mehmet Görmez, ins Spiel gebracht wurde. Was von den Vertretern von Millî Görüş nur zähneknirschend akzeptiert wurde. Die Atib ist derzeit geschwächt – unter anderem auch, weil das Islamgesetz von 2015 Auslandsfinanzierung verbietet. Von der Türkei bezahlte Imame dürfen nicht mehr beschäftigt werden.

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