Syriens gespaltene Christenheit

Eine assyrische Christin in einer Kirche in Ostdamaskus.
Eine assyrische Christin in einer Kirche in Ostdamaskus.(c) REUTERS (Omar Sanadiki)
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Die einen sind für, die anderen sind gegen Machthaber Assad: Die Christen in Syrien sind gespalten, und an keinem anderen Ort ist das besser zu beobachten als in Nordsyrien. Ein Lokalaugenschein bei der christlichen Gemeinschaft in Kamischli.

Im Wohnzimmer von Vater Saliba Abdullah hängt ein Kruzifix aus Messing hinter Glas mit einem großen Aufkleber der syrischen Flagge. Auf dem ovalen Esstisch steht ein Bilderrahmen mit einem Foto, das den Hausherrn mit Bashar al-Assad zeigt. Darauf ist der syrisch-orthodoxe Priester ganz besonders stolz. „Unser Bischof hat mich zum Treffen mit unserem Präsidenten mitgenommen“, erzählt der Pfarrer, der die Gemeinde der Heiligen Marienkirche in der nordsyrischen Stadt Kamischli betreut.

„Herr Assad sagte tolle Sachen, denn er ist ein kluger, großer Mann, und kein Diktator, wie manche behaupten“, betont der 46-jährige Priester. Dabei lächelt der Geistliche in seinem schwarzen Talar und der schwarzen Kappe übers ganze Gesicht. „Für uns Christen gibt es nichts Besseres als unseren Präsidenten“, sagt er aus tiefster Überzeugung. „Glauben Sie mir: 95 Prozent aller Christen denken wie ich.“

Einflussreiche Minderheit

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