Brauner Matsch und Splitt im Schuhprofil – Winter in der Großstadt spielt auf einem anderen Planeten als im Rest des Landes.
Es gibt keinen echten Winter mehr. Aus Wiener Sicht ist der Befund recht eindeutig. Ja, es hat schon zeitweise ganz ordentlich heruntergeschneit in den letzten Tagen. Aber abgesehen von ein bisschen Splitt auf dem Gehsteig und ein paar Häufchen Schneerest am Straßenrand ist in großen Teilen der Stadt nicht mehr allzu viel davon übrig.
Höchste Lawinenwarnstufe in mehreren Bundesländern? Von Schneemassen blockierte Straßen? Eingeschneite Häuser, deren Bewohner per Hubschrauber versorgt werden müssen? Es fühlt sich in Wien so an, als kämen Meldungen wie diese von einem anderen Planeten.
Kein Winter Wonderland
Wien und der Schnee, das ist eine Beziehung, die in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend abgekühlt ist. Man kennt ihn schon, aber „walking in a winter wonderland“ spielt es in großen Teilen der Stadt einfach nicht. Da muss man schon in die höher gelegenen Regionen gehen, auf die Hausberge im Westen, über die Höhenstraße fahren oder auf einem der Stadtwanderwege durch Wälder mit Schneehaube wandern. Vielleicht ist auch noch der Schlosspark Schönbrunn postkartentauglich. Aber das war es dann auch schon.