Nordbahnhof - ein vergessener Ort

Der Nordbahnhof um 1900 – einst der wichtigste Bahnhof der Monarchie.
Der Nordbahnhof um 1900 – einst der wichtigste Bahnhof der Monarchie.APA/Wien Museum
  • Drucken

Vom Wiener Nordbahnhof ist nicht mehr viel übrig. Einst war er Prachtbahnhof der Habsburger-Monarchie und für viele das Tor nach Wien.

Ein paar Schienen, der alte Wasserturm, und natürlich der Name Nordbahnviertel – viel ist es nicht, was an den Bahnhof erinnert, der einst diesen Fleck von Wien dominierte. Dabei war der Nordbahnhof bis 1918 der wichtigste und größte Bahnhof der Habsburgermonarchie und verband Wien mit Brünn, Krakau oder Lemberg.

Erstmals eröffnet wurde der Nordbahnhof in der Nähe des Pratersterns im Jahr 1838. Das Areal war damals noch eine Insel der unregulierten Donau. Wegen der ständigen Hochwassergefahr wurde das Areal aufgeschüttet, der Bahnhof lag mehr als 4 Meter über dem Straßenniveau. Er war fortan Ausgangspunkt der ersten Dampfeisenbahn Österreichs, die von der Aktiengesellschaft der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn betrieben wurde. Gründer und Hauptfinanzier der Bahn war Salomon Rothschild.


Luxusbahnhof. Eine Statue des Bankiers sollte dann auch in der Eingangshalle des neuen Nordbahnhofs stehen, der 1865 in Betrieb genommen wurde. Der alte Nordbahnhof war zu klein geworden und entsprach nicht mehr den zunehmenden Ansprüchen der Wiener und dem Bedarf der Industrie. Wieder unweit des Pratersterns, wurde ein luxuriöses Bahnhofsgebäude im maurischen Stil errichtet. Es gab einen Empfangssalon für den kaiserlichen Hof, eine riesige dreischiffige Ankunftshalle mit Glasdach, in der Eingangshalle hingen Luster, die Säulen und Decken wurden von Bildhauern und Freskenmalern ausgeschmückt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.