Der Tag der Arbeit wurde standesgemäß mit dem traditionellen Maiaufmarsch der Sozialdemokraten in Wien gefeiert. TEXT UND BILDER VON GÜNTER FELBERMAYER
Die SP-Organisationen aus allen Bezirken pilgerten zu Fuß zum Rathausplatz, auf dem die Kundgebung stattfand.
Für die älteren "Genossen und Genossinnen" waren auch Mitfahrgelegenheiten organisiert.
Heuer machte sich nicht nur Jubelstimmung breit - vor allem die Jungsozialisten machten ihren Unmut über die Nichteinhaltung von sozialdemokratischen Wahlversprechen Luft.
Eines war heuer unübersehbar - vor allem die älteren Sozialdemokraten strömten auf den Rathausplatz. 100.000 Menschen nahmen laut SPÖ bei der Kundgebung teil. Im Vergleich zum Vorjahr war die Stimmung allerdings eher gedämpft.
Zelebriert wie jedes Jahr wurde der Einzug der Bezirks-Züge auf den Rathausplatz - und alle winkten brav in Richtung Bürgermeister Michael Häupl und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer...
...und diese winkten wieder brav zurück.
Wobei sich auch ein zynischer "Gusi-Fanblock" eingeschlichen hatte.
Heute ist ein wunderschöner, ein starker, bunter und erfolgreicher 1. Mai. Die blau-schwarze Wolke ist weg und es scheint wieder die Sonne im Land", betonte die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner bei ihrer Rede.
Lauten Applaus gab es dann vor der Rede von Michael Häupl.
Um Ziele zu erreichen müsse man sich mit dem politischen Gegner auseinandersetzen, so wie es der Tradition des 1. Mai entspreche, meinte Häupl: "Mit Einschmeicheln wird das nicht gehen. Wir sind bereit zu dieser Auseinandersetzung, Herr Dr. Schüssel", so Häupl in Richtung des ÖVP-"Altkanzlers".
Die Reden waren geprägt von Seitenhieben in Richtung ÖVP.
Alfred Gusenbauer betonte in seiner Rede, dass nach den Jahren schwarz-blauer Politik nun ein Kurswechsel notwendig sei, "hin zu einem Österreich mit mehr Fairness und mehr Chancen". Zwar gab es für den Auftritt des Kanzlers auch Applaus, von den SJ-Vertretern wurde Gusenbauer jedoch ausgebuht.
Auch mittels Transparenten wurde Kritik geäußert - etwa: "Die ÖVP ist keine Entschuldigung für eure Politik". Auch eine "andere SPÖ" wurde verlangt. Das offizielle Motto des Maiaufmarsches lautete: "Neuer Kurs für Österreich. Die Menschen im Mittelpunkt."
Beim 1. Mai gehe es "nicht um Folklore, sondern darum, die Auseinandersetzung um eine soziale Gestaltung der Welt und der Arbeitswelt unter den Bedingungen der Globalisierung, die vieles ungerechter gemacht hat, zu führen", so der Bundeskanzler.
Der Mai-Aufmarsch der SPÖ in Bildern
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