Der Segen der Medusen

Ihre Schwärme fressen nicht einfach alles kahl, sie sind auch „Lebkuchenhäuser“ für junge Fische.
Ihre Schwärme fressen nicht einfach alles kahl, sie sind auch „Lebkuchenhäuser“ für junge Fische.Chris Wallberg/DPA Picture Alliance/picturedesk.com
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Lang galten Quallen nur als Bedrohung anderen Lebens im Meer. Aber sie haben schon auch ihre Rollen im Ökosystem.

„Um Gottes willen: Öl, Opium, Morphium, irgendetwas, was Erleichterung bringt für diese fürchterliche Agonie!“ Das waren die letzten Worte eines am Oberkörper mit Striemen Gezeichneten, der in Sherlock Holmes' Landhaus an der Küste von Cornwall gebracht wurde. Er zeigte das gleiche Bild wie ein zweites Opfer, das man tags zuvor tot am Strand gefunden hatte, und jetzt dämmert dem Detektiv, dass kein Mensch als Mörder am Werk war: „,Die Löwenmähne‘, schrie ich, ,Cyanea capillata‘!“ (Ihr Name ist auch der Titel der Geschichte: „The Lion's Mane“.)

Das ist eine der Quallen, die mit für den üblen Ruf dieser Nesseltiere gesorgt hat: Sie können töten, auch Menschen. Und sie selbst sind fast nicht zu Tode zu bringen, das überstieg die Kraft sogar des Herakles: Wann immer er der Lernäischen Hydra ein Haupt abschlug, wuchsen zwei neue, erst das Ausglühen der Wunden half. Aber ein Haupt blieb, es war unsterblich, Herakles begrub es unter einem Stein (das tat Holmes mit der Löwenmähne auch).

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