Wann, wozu und wie sich die ersten Häute mit Gefieder bedeckten, ist wenig klar, feststeht, dass die Erfindung lang vor den Vögeln gemacht wurde.
Welche Farbe hatte das Federkleid des ersten Wirbeltiers, das sich in die Lüfte erhob? Welches Tier war das und wann schwang es sich hoch? Lang setzte man auf Archaeopteryx, den Urvogel, der vor 150 Millionen Jahren im bayrischen Solnhofen, damals einer Küstenregion, Fossilien hinterlassen hatte. Aber dann kamen Funde aus Ljaoning in China, die Federn auch an den Ahnen der Vögel zeigten, den Theropoden bzw. ihren Mitgliedern, Maniraptoren, Sinosauropteryx etwa. Und dann, 2008, kam Jakob Vinther (Bristol), der an ganz anderen Fossilien, denen von 300 Millionen Jahre alten Tintenfischen Erhellendes entdeckte, Melanosome. Die produzieren Pigmente, je nach Farbe haben sie eine andere Form, aus der lässt sich die Farbe lesen, auch wenn sie längst verblichen ist (Biology Letters 4, S. 522).
Diese Spur nahm Vinther auf, auch an den Vogelahnen in China, und bald erschienen diese Dinosaurier, die man lang für Echsen mit allenfalls blasser und geschuppter Haut gehalten hatte, in einem neuen Licht: Ihre Federn hatten in verschiedenen Regionen des Körpers verschiedene Farben. Ob die so gewonnenen Bilder auch realitätsgetreu sind, hängt allerdings davon ab, ob die Federn wirklich Federn waren und ob sie wirklich die Farben trugen, auf die die Melanosome deuteten.