Der schöne Sommer vor der Katastrophe

Was wird die Zukunft bringen? Zwei Frauen am Felsstrand 1938/39.
Was wird die Zukunft bringen? Zwei Frauen am Felsstrand 1938/39.Ullstein Bild / picturedesk.com
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Was fühlten die Menschen in Deutschland und in England im letzten Jahr vor dem Zweiten Weltkrieg? Schliefen sie gut und verdrängten sie die Realität? Ahnten sie, dass Europa 1939 vor dem Abgrund stand? Eine historische Reportage als Porträt einer Epoche.

„Mit einem solchen Volk kann ich noch keinen Krieg führen“, giftete der deutsche Reichskanzler und warf seinem Propagandaminister böse Blicke zu. Geplant war im September 1938 der Einmarsch in die Tschechoslowakei, Hitler zeigte sich am Höhepunkt der Sudetenkrise auf dem Balkon der Reichskanzlei. Er wurde nicht wie gewöhnlich bejubelt, die Masse unter ihm wirkte bedrückt. Schon nach wenigen Augenblicken verschwand der verstimmte „Führer“ wieder im Haus. Ein Jahr später war es dann so weit: Die Deutschen folgten ihm in die Katastrophe.

Was in diesem Jahr geschah, die politischen und diplomatischen Ereignisse vom verhängnisvollen Münchner Abkommen, die Preisgabe der Tschechoslowakei bis zum Überfall auf Polen am 1. September 1939 ist oft schon beschrieben und analysiert worden. Das soll hier nicht wiederholt werden. Doch was geschah Tag für Tag, fernab von den diplomatischen Zirkeln, den Konferenzen und Kabinettsitzungen? Wie war die Gemütslage der Durchschnittsbürger? Durchlebten sie eine Zeit der Furcht, Unsicherheit, Katastrophenstimmung? Konnten sie ruhig schlafen, in Deutschland und in Großbritannien?

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