Gesichtserkennung

Wie Obdachlose zu Googles Versuchskaninchen wurden

Am 14. Oktober soll das Pixel 4 von Google vorgestellt werden. Für die implementierte Gesichtserkennung soll das Unternehmen fragwürdige Methoden gebilligt haben.

Am 14. Oktober wird Google sein neues Smartphone der Pixel-Serie vorstellen. Dabei steht der Suchmaschinen-Konzern vor dem selben Problem wie alle anderen Hersteller: Die Differenzierung zum Mitbewerb ist nahezu unmöglich. Smartphones sind in ihrem Design noch auf ein Rechteck mit abgerundeten Kanten beschränkt. Die Geräte bestechen durchwegs mit topaktueller Hardware, schlankem Design und einer Mischung aus Glas und Aluminium. Wodurch sich die Hersteller voneinander unterscheiden, sind Kamerafunktionen und Software. Google will mit seiner Gesichtserkennung punkten, die nicht nur zum Entsperren des Geräts eingesetzt werden soll. Damit die Datenbank gut gefüllt und divers ist, wurden Subfirmen beauftragt. Diese sollen mit dubiosen Mitteln versucht haben, an die Gesichtsdaten der Passanten zu kommen. In Atlanta hat ehemaligen Mitarbeitern zufolge die beauftragte Firma vornehmlich Dunkelhäutige und Obdachlose angesprochen. Angeblich in Rücksprache mit Google.

Schon im Juli wurde bekannt, dass Google Gesichtsdaten in den Straßen großer US-Städte "einkauft“, um den bevorstehenden Launch des Pixel 4 bestmöglich vorzubereiten. Passanten wurden angesprochen und für den 3D-Scan ihres Gesichts mit Amazon- und Starbucks-Gutscheinen in Höhe von fünf Dollar entlohnt. Google sicherte sich damit Infrarot-, Farb- sowie Tiefendaten. Ebenfalls gespeichert wurden Zeit, Lichtkonditionen sowie auch Standortinformationen. Kritik gab es bereits damals, denn die Freiwilligen sollen nicht ausreichend über die Datenspeicherung informiert worden sein.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.