Wissenschaft

Licht ohne Feuer

80 Prozent der leuchtenden Arten leben – wie diese Quallen – im Wasser.
80 Prozent der leuchtenden Arten leben – wie diese Quallen – im Wasser. (c) Tanja Luther / Westend61 / pictu (Tanja Luther)
  • Drucken

Die lebende Natur strahlt doppelt, mit Biolumineszenz und Biofluoreszenz, das kann uns den Weg weisen – und vielleicht fernes Leben zeigen.

Als Plinius d. Ä. anno 50 in der Bucht von Neapel spazieren ging und es dunkel wurde, fand er Abhilfe in angeschwemmten Quallen, in deren leuchtendem Schleim rieb er seinen Stock, dann trug er ihn wie eine Fackel vor sich her. Ähnlich hielten es später Skandinavier, als sie sich in düstere Wälder wagten, sie sammelten Äste mit fahlem Schimmer und markierten damit den Weg. Und wieder später halfen sich englische und deutsche Bergleute in den finsteren Tiefen von Kohleminen, in denen offenes Licht zu gefährlich war, mit dem, das getrocknete Fischhäute leuchten ließ. Anderswo dienten Flaschen voller Glühwürmchen dem gleichen Zweck.

Genutzt wird das Licht der lebenden Natur also schon lange, man vermutete zunächst Phosphor dahinter, dann setzte Darwin – der auf seiner Fahrt mit der Beagle riesige Quallenteppiche leuchten sah – auf elektrische Phänomene in der Atmosphäre. Aber noch zu seiner Zeit, 1885, bemerkte der französische Apotheker Raphael Dubois, dass es sich um eine Reaktion zweier Biomoleküle handelte – er nannte sie nach dem Lichtbringer Luciferin und Luciferase –, die in Gegenwart von Sauerstoff lief. Der Abwehr seiner lebensfeindlichen freien Radikale galt das wohl zunächst, diese Gefahr musste gebannt werden, und erst als sich andere Antioxidantien fanden, trat der Effekt des Lichts ins Zentrum (Journal of Experimental Biology 201, S. 1211).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.