Verkehrsunfall kann Mord sein

Ein Verkehrsunfall kann tatsächlich ein Mord sein, wenn ein Autofahrer sich so verhalten hat, dass er den Tod von Personen in Kauf nahm.
Ein Verkehrsunfall kann tatsächlich ein Mord sein, wenn ein Autofahrer sich so verhalten hat, dass er den Tod von Personen in Kauf nahm.(c) REUTERS (CHRISTIAN HARTMANN)
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Der Oberste Gerichtshof fällt ein richtungsweisendes Urteil, laut dem ein Autofahrer des Mordes schuldig ist. Der lebensmüde Mann war in Wien mit 102 km/h in einer 30er-Zone gefahren und hatte zwei andere Männer getötet.

Wien. Während dieser Tage die Anklage gegen einen Alkolenker wegen Mordversuchs in Kärnten für Aufsehen sorgt, fällte der Oberste Gerichtshof (OGH) soeben ein richtungsweisendes Urteil zu einem Wiener Fall. Demnach kann ein Verkehrsunfall tatsächlich ein Mord sein, wenn ein Autofahrer sich so verhalten hat, dass er den Tod von Personen in Kauf nahm.

Das Urteil betrifft einen Mann, der bei seiner Fahrt in Wien Penzing vor rund einem Jahr einen Vespa-Lenker und dessen Beifahrer gerammt hatte. Der Autofahrer war mit 102 km/h in einer 30er-Zone unterwegs, er hatte auch rund 2,3 Promille Alkohol im Blut. Beim Überholen des Leichtmotorrads, dessen Lenker abbiegen wollte, geschah der Unfall.

Der Vespa-Fahrer, ein 37 Jahre alter Rechtsanwalt und Vater einer kleiner Tochter, wurde fünfzig Meter weit über die Fahrbahn geschleudert. Sein Beifahrer, ein Kanzleimitarbeiter, wurde 27 Meter durch die Luft katapultiert und kam auf dem Dach eines Autos zu liegen. Für beide kam jede Hilfe zu spät.

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