"Die Presse"-Design 2018 ist Gast im MAK

Unkonventionell. Die „Jungla“-Kollektion von Sancal zweigt ab auf die grell-bunte Schiene.
Unkonventionell. Die „Jungla“-Kollektion von Sancal zweigt ab auf die grell-bunte Schiene. (c) Andrea Bartoluccio
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Möbelhersteller, Designlabels, Manufakturen: Auf der Design 2018 zeigen über 50  Aussteller ihren Zugang zur Schönheit.

Es ist wie beim Schreiben. Auf den Punkt kommen – das ist eine der angenehmsten Qualitäten in der Gestaltung, egal ob man komplexe Inhalte visualisiert mit Grafikdesign. Oder Trends, Stimmungen und ästhetische Haltungen konfektioniert: in Form von Möbeln. Doch wenn man über das Schöne schreibt, fällt das Fokussieren schwer, wie wenn man das Schöne zeigt. Eine Veranstaltung versucht es trotzdem: Design 2018 mietet sich dort ein, wo Schönheit sowieso ein Stammhaus hat, im Wiener MAK. Und im Moment umso mehr: Denn gerade strahlt aus dem MAK die Ausstellung „Beauty" von Sagmeister & Walsh nach Wien und weiter in die Welt hinaus.

Transformation. „Logica Celata“ von Valcucine: Viel Glas und keine Griffe.
Transformation. „Logica Celata“ von Valcucine: Viel Glas und keine Griffe. (c) Ikon/Gianni Antoniali

Die Design 2018 ist Gast im MAK, vom 16. bis 18.  November, und versucht auf ihre Art zu strahlen. Bevor sich nach jenem Wochenende die gepolsterte, spiegelglatte, wunderbar weiche oder hölzerne Schönheit wieder zurückzieht. Dorthin, wo sie im ganzen restlichen Jahr zuhause ist: in den Schauräumen, Flagship-, Brand- und anderen -stores der Designhersteller. Und in den Manufakturen, die traditionellen Herstellungsmethoden und aktuellen Wohnkonventionen immer neue Aspekte abgewinnen. Design 2018 versammelt all jene – über 50 Aussteller sind es diesmal –, die meinen, auch beim Thema „schön" und „funktional" ein paar Rufzeichen und Statements hinzufügen zu können. Die dürfen dann auch mal greller und ungewohnter ausfallen, wie etwa bei der Kollektion „Jungla" des spanischen Herstellers Sancal. Eine bunte Abzweigung ins unerwartete Terrain der Möbellandschaft ist daraus geworden.

Welle. Minotti wird heuer 70. Hier zu sehen: der Beistelltisch „Bender“.
Welle. Minotti wird heuer 70. Hier zu sehen: der Beistelltisch „Bender“. (c) Beigestellt

Aber auch die Küchentopografie zeigt, wie man in neue ästhetische Qualitäten abbiegen kann: Valcucine etwa unterstreicht, dass Küchen nicht nur im wahrsten Sinne „reibungslos" funktionieren sollten, sondern auch bereichern dürfen: Mit Kunst, wenn’s sein soll. Denn auf die vertikalen Flächen – und Küchen haben nun mal viel davon – kann man auch mit Folienintarsien Glasfronten zu „Kunstwerken" transformieren. Und auch die horizontalen Flächen bekommen besonders viel Beachtung von Herstellern wie Ausstellungsbesuchern. Spätestens seitdem es zuhause fast wichtiger scheint, was auf der Arbeitsplatte steht als das, was auf dem Coffee-Table beim Sofa liegt.

Freigeist. Das Sofa ist, was man daraus macht:  „Marseille“ von BoConcept.
Freigeist. Das Sofa ist, was man daraus macht: „Marseille“ von BoConcept. (c) Beigestellt

Trendbarometer. Doch nicht nur das Brechen von Er­­war­­tungen gehört zum Jobprofil von Designherstellern. Auch das Erwartbare verlässlich in hoher Qualität abliefern: Und wenn man Dänemark hört, rattern schon die ersten Vorstellungen von skandinavischem Design durch den Kopf. Labels wie BoConcept etwa zeigen in ihrem Schönheitskonzept, dass gerade die Zeitachse nicht die wichtigste ist in der Möbelgestaltung. Außer ein Sofa reagiert auf eine aktuelle Wohn-Stimmungslage: Etwa dass ein Möbel – so wie das neue Modell „Marseille" – immer das ist, was die Familie daraus macht. Auf einer Skala zwischen Kommunikations- und Rückzugsort. Und rundherum, zwischen neuen Konzepten des Wohnens und bewährten Ritualen des guten Lebens, bemüht sich die Ausstellung Design 2018 samt ihrer Aussteller, den November zu einem besonders schönen Monat zu machen.

Tipp

Design 2018. Vom 16. bis 18. 11. im MAK, Weiskirchnerstraße 3. Von 10 bis 19 Uhr
(So bis 18 Uhr). Tickets auch unter design18@diepresse.com, www.diepresse-design.at

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